19. März – Findesatz-Gedicht

Ist die Vergangenheit vergesslich?
Welche Zukunft hat die Zukunft?
Hat die Gegenwart Zeit?

Wo sind wir in all dem?
Wo wohnen unsere Gedanken?
Wo beginnt der Himmel?

Schlafen die Bäume in der Nacht?
Ist jeder Morgen hoffnungsvoll?
Plant der Krokus sein Erwachen?

11 Gedanken zu „19. März – Findesatz-Gedicht

  1. Immer wieder verlockend deine Fragen:
    Ist die Vergangenheit vergesslich?
    Nur die, an die man sich nicht gerne erinnert
    Welche Zukunft hat die Zukunft?
    Keine, denn sie ruht in sich selbst
    Hat die Gegenwart Zeit?
    Ja, alle Zeit dieser Welt, denn sie weiß, dass sie das Einzige ist, was zählt

    Wo sind wir in all dem?
    Dort wo es uns hinzieht
    Wo wohnen unsere Gedanken?
    Dort wo es uns hinzieht
    Wo beginnt der Himmel?
    Über Berlin

    Schlafen die Bäume in der Nacht?
    Ja, aber in ihrer Nacht, die unserer nicht gleicht
    Ist jeder Morgen hoffnungsvoll?
    Absolut, außer der Morgen 1986, an dem mich der Radiowecker mit Tchernobyl weckte
    Plant der Krokus sein Erwachen?
    Nein, er ist jedesmal entzückt vor lauter Überraschung

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  2. Heute ist mein Morgen hoffnungsvoll …
    Heute hole ich mir den Himmel auf die Erde und lasse mich von den Blüten des Frühlings betören. Ich freue mich, dem Krokus und all seinen Freunden beim Erwachen zuzusehen … Bestimmt werden auch die Bäume von lächelnden Sonnenstrahlen wachgeküsst.
    Wie im Himmel werde ich mich fühlen – und ich werde mir viel Zeit dafür nehmen …

    Gefällt 1 Person

  3. Wie vergesslich Vergangenheit ist, hängt davon ab wie gerne sich an sie erinnert wird.
    Die Zukunft hat genau so viel Zukunft, wie sie im gegenwärtigen Handeln bereits Idee sein darf.
    Ob die Gegenwart Zeit hat, weiß der Frosch im Teich, der danach gefragt wird wie spät es ist, besser als ich.
    Wir sind dort, wo uns unser Wille und unser Können im Rahmen unserer Möglichkeiten hinbringen.
    Unsere Gedanken entstehen im Geist und unser Fühlen im Bauch.
    Der Himmel ist überall dort, wo es Luft zum Atmen gibt und einen Horizont als nächstes Wegziel.
    Die Bäume schlafen nachts. Sie lassen sich hängen und senken ihre Äste und Zweige. Morgens stehen sie wieder auf.
    Jeder Morgen birgt Freude, Hoffnung und Sorgen in unterschiedlich gewichteten Anteilen. Es liegt nicht nur, doch auch an uns, wo wir lange verweilen.
    Und der Krokus hat immer einen Plan. Planlose Krokusse gibt es so wenig wie planlose Pflanzen. Das ist ein straff durchorganisiertes Selbstoptimierungskonzept unter Berücksichtigung eines nachhaltigen Gemeinschaftskonzeptes.
    Von Krokussen ist gut lernen.

    Liebe Grüße
    Amélie

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