Heute geht mein Jahresprojekt 2019 zu Ende. Das nehme ich zum Anlass, Rückschau zu halten und einige Gedanken mit euch Leserinnen und Lesern zu teilen.
Es hat mir Freude gemacht, Sätze zu verstecken. Insgesamt habe ich 120 Sätze in diesem Jahr versteckt. Gefunden wurden sehr viele Sätze. Oft kam ich an einem Ort vorbei, an dem ich mal einen Satz versteckt hatte und sah, dass er nicht mehr da war. Manchmal konnte ich unmittelbar beobachten, dass Leute den Satz fanden. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass ich das spannend und aufregend fand. Die Reaktionen zu sehen, war sehr schön, denn oft war das Finden mit Staunen und Freude verbunden.
Reagiert auf die gefundenen Sätze haben 19 Finder/innen. Das hat mich sehr gefreut. Es war schön, mitzubekommen, wer den Satz wann und wie fand und ich wurde mit lieben Worten beschenkt. Danke hierfür!
Manchmal war ich nach dem Verstecken der Sätze noch in der Nähe. Ich war erstaunt, wieviele Menschen die Sätze nicht sofort entdeckten. Wenn ich etwa mit meiner Familie oder Freunden nicht weit weg stand, dachten wir, der Satz muss doch gesehen werden, er befindet sich doch ganz auffällig dort. Doch viele Menschen liefen vorbei. Mir würde es vielleicht genau so gehen. Trotzdem ließ mich das darüber nachdenken, wie sehr wir in unserer „Blase“ unterwegs sind und nicht wahrnehmen, was um uns herum geschieht. Vielleicht ist es auch eine gute Reaktion, denn wir sind von so vielen Eindrücken umgeben, die uns möglicherweise überfordern würden.
Von den 120 Sätzen waren 64 in einem Glasröllchen versteckt, 44 Sätze befanden sich in Briefumschlägen, 4 wurden – teilweise spontan – auf einen Zettel geschrieben, zweimal habe ich einen Satz per Flaschenpost und einmal per Papierflugzeug in die Welt entlassen, und je einmal auf einen Parkschein, Stein, Stock, auf ein Holzstück, auf ein Blatt am Baum und in den Schnee geschrieben.
78 Sätze habe ich in Deutschland versteckt, 9 Sätze in den Niederlanden, 16 in Montenegro, 4 in Italien, 4 in Frankreich, 2 in Tschechien und jeweils 1 Satz in Österreich, Ungarn, Serbien, Bosnien, Kroatien, Slowenien und der Slowakei.
Ich konnte bei diesem Projekt feststellen, wie einfach es ist, anderen Menschen eine kleine Freude zu bereiten, es bedarf nicht viel, ein kleiner Satz kann schon eine Freude auslösen. Eine weitere schöne Erfahrung, die ich bei diesem Projekt machen konnte, war das Loslassen. Wenn ich einen Satz versteckte, wusste ich nicht, was mit dem Satz geschieht, denn er gehörte mir dann nicht mehr. Ein Satz im Schnee etwa war nur kurze Zeit zu sehen, vielleicht kam Neuschnee dazu oder er konnte schmelzen. Doch ich mag den Gedanken, dass ein Satz auch nur einen Moment vorhanden sein kann. Auch die Flaschenpost zeigt das Loslassen, denn ich weiß nicht, wohin die Flaschen treiben werden und ob sie jemals gefunden werden.
Ich habe das Projekt sehr gerne durchgeführt. Doch nun ist das Jahr bald zu Ende und da es als Jahresprojekt gedacht war, schließe ich es hier ab, auch wenn einige Sätze vermutlich weitertreiben werden, wie die Flaschenpost.
Aufhören werde ich hier im Blog nicht. Doch ich habe Lust, im neuen Jahr ein neues Projekt zu starten. Was ich 2020 hier im Blog vorhabe, erzähle ich euch Morgen.
An dieser Stelle möchte ich allen, die hier lesen, liken, still lesen und alle die kommentieren und Gedanken hierlassen, ganz herzlich danken. Ohne euch gäbe es Findesatz nicht.
Kommt alle gut in das neue Jahr, das Wunderbares, Buntes, Wohltuendes, Stärkendes und Beglückendes für euch bereithalten möge. Herzlich grüßt euch
Marion