Ich versprach dir ein Novembergedicht
Ich mag ihn
diesen Monat
in dem Viele Melancholie husten hören
Er trägt alle Farben in sich
Sanfter als die Sommerwochen
Tausendfach mehr als grau
Menschen haben Geburtstag
die mit zu meinen liebsten gehören
Auch wenn sie mir nicht gehören
Wie könnte ein Mensch einem anderen gehören
Kinderhände tragen Laternenstöcke
Ein Martinsfeuer lässt mich staunen
Wir haben mehr als eine Manteltasche
Mit wem teilen wir
Worte, Wärme, Zeit
Ich sehe den Maronenmann wieder
und mit ihm sein Geheimnis wo er im Frühling und Sommer wohnt
Manchmal ist der Himmel blau
und das Gelb der tanzenden Blätter singt Kontraste
Vorahnung auf das Kommende
So rascheln Blätterhaufen nur in dieser Zeit
Jeder Monat braucht Regentage
Kennst du das Schöne im Traurigen
Unzählige Lichter, die auf Friedhöfen leuchten
Wer möchte schon immer nur die Sonne sehen
Taschenlampen in einigen Nächten
Und eine Hand in der anderen
Lieblingsmützen werden hervorgeholt
Die Wärme einer Suppe spüren
Der jährlich wiederkehrende Geruch von Laub
Die Frische im Draußen, die tief atmen lässt
Der erste Frost
Eisblumen, die zeigen, dass die Natur die genialste Malerin ist
Sie verlangt keinen Eintritt
nur das Innehalten
In jedem November taucht ein Igel auf
und mit ihm die Frage von jemanden, ob er Wasser oder Milch trinke
Auch dieser Monat küsst die Sinne
Er macht es auf eigene Art
zarter
leiser
Lass dich küssen
Lache und weine
Staune und springe
singe und schweige
mit dem November um die Wette