
20./21. Mai – Schnipselgedicht

Den Morgennebel beim Spaziergang begrüßen
Stille Spuren tanzen
Eine Hand halten
Die eigene Hand mögen
Das Gute fühlen
Wunder streuen
Es ist vieles möglich
Was darf`s sein?
Wozu sage ich ja?
Was brauche ich nicht?
Ist weniger mehr?
Wann ist Viel wunderbar?
Welche Wunder brauche ich?
Finden mich die Wunder?
Finde ich die Wunder?
Ist Suchen oder Finden schöner?
Ich sah das herbstliche Blatt
spürte das Geheimnis der Vergänglichkeit
Der Baum ließ mich anhalten
und seine Stärke fühlen
Beim Blick nach oben
lachte die Frische des Himmels
Mein Fuß stieß an einen Stein
ihn aufhebend
fühlte ich seine Kanten und Weichheit
Bei den Schneebeeren wusste ich
dass das Kind immer in mir wohnt
Ich ging den Bach entlang
sah seinen eigenen Lauf
Ich besuchte heute keine Schule
keinen Kurs und erhielt kein Zertifikat
und lernte viel
Mir war
als spürte ich etwas von den Wundern
den großen
die uns halb schwindelig machen
Was nicht in uns ist
kann uns auch nicht berühren
Wer spielt mit?
Was macht der Wald in der Nacht?
Geschieht immer etwas?
Wo wohnt das Mögliche?
Was ist unter der Wiese?
Stehen wir auf?
Wie leicht ist Leichtsinn?
Was müssen wir?
Sehen die Wunder uns?
Wir haben keinen Cent ausgegeben
und so einen schönen Tag gehabt
Umsonst das Feld, der Wind, die Wärme der Sonne
der Geruch der Magnolie, das Lied des Vogels
das Berührt werden der Schönheit
das Ahnen des Wunders
Diesen Findesatz habe ich in einem Ort namens Grevenbroich versteckt.
„Die Karte habe ich leider nicht nochmal, doch wenn Sie sie so mögen, dann nehmen Sie sie gerne.“