Online-Workshop „Weil ich es mir wert bin“

Gerne teile ich hier die Ankündigung zu meinem nächsten Workshop, der am Mittwochabend, den 10. Februar von 18 bis 20 Uhr stattfindet. Dieser Workshop lädt zu einer wohltuenden Auszeit ein. Wir lenken den Blick darauf, was uns gut tut und Wohlbefinden schenkt. Kleine Übungen und Impulse geben Freude, aktivieren die eigenen Kraftquellen und geben Anregungen für den Alltag. Verschiedene Methoden u.a. aus dem Achtsamkeitstraining und dem Kreativen Schreiben kommen bei dem Workshop zum Einsatz. Es erwarten euch zwei Stunden mit Wohltat, Freude und Austausch. Der Online-Workshop wird über Zoom stattfinden.
Teilnahmebeitrag: 16 Euro
Bei Interesse bitte bis zum 6. Februar per E-Mail anmelden unter: kontakt@werkstatt-freude.de
Ihr erhaltet dann weitere Informationen.
Liebe Grüße, Marion
www.werkstatt-freude.de 

Findesatz-Gedicht 12

Wir sind Mensch
Zwei Arme, zwei Beine
Bauch, Kopf, Herz, Leber
Niere, Ohrmuschel, Nasenspitze, Kniekehle
Wir meinen uns zu kennen
Und dann
überraschen wir uns selbst
Dieses fühlende Wesen in uns
ist eben manchmal
auch wild
und unberechenbar
Doch wir können
mit uns rechnen
Wir sind für uns da
Rechne mit dir
Sei für dich da

ABC-Etüde

Christiane hat wieder zu den abc.etüden eingeladen, bei denen es gilt, 3 vorgegebene Begriffe in einem Text mit maximal 300 Wörtern zu verpacken. Die Worte stammen dieses Mal von Ulrike und ihrem Blog Blaupause7. Die drei Worte lauten: Lautsprecher, orange, erschüttern.

Und hier kommt meine Etüde:

Er schließt die Haustüre auf und stellt seine nassen Schuhe in den Flur. Die wohlige Wärme des Drinnen umgibt ihn. Nach solch einem Spaziergang in der frischen Januarluft, ist ein Tee genau richtig. Er setzt Teewasser auf. Die Katze kommt und streicht um seine Füße. Ihr schwarzes glänzendes Fell bildet einen Kontrast zu seinen orangenen Wollsocken. Er mag Kontraste. Nachdem der Tee genug gezogen hat, setzt er sich auf seine Bank ins Wohnzimmer und schaut hinaus. Tee, der Blick nach draußen, die Frische der Natur noch auf der Haut, die Katze neben ihm auf der Bank, ihr Schnurren beruhigend gut. Das sind Momente, in denen er fest davon überzeugt ist, dass ihn nichts erschüttern kann. Diese Momente braucht es, um all dem standzuhalten, was das Leben hin und wieder fordert. Von ihm und all den anderen 8 Milliarden Menschen da draußen. Der Tee wärmt, sein Duft unvergleichlich gut. Er geht zu seinem Plattenspieler, den er vor Kurzem aus dem Dachspeicher hervorgeholt hat, und legt eine Platte auf. Es gibt Lieder, die begleiten durchs Leben. Der Lautsprecher lässt Töne erklingen, die sich mit seinen Erinnerungen mischen. Er sieht sich tanzen, als 17-jähriger, die Haare lang, der Pulli weit, die Bewegungen suchend, er sieht sich als 25-jähriger, mit dem VW Bus eines Freundes in Frankreich, die Gitarre im Gepäck und diese Töne spielend, er sieht sich als 40-jähriger, die Haare längst kurz, Diagnosen in sich tragend und genau dieses Lied als Trost erlebend, er sieht sich als 60-jähriger, die Kinder groß, das Haar lichter, vieles geschafft und das Lied noch immer an seiner Seite. Nein, er will nicht mehr 17 sein, keine 25, 40 oder 60. Er will das sein, was er ist. Ein Mann, der spürt, dass das Leben endlich ist. Diese Endlichkeit schenkt dem Augenblick seine große Schönheit.

Findesatz-Gedicht 11

Diese Zeiten sind besonders
Als stehe die Welt ein wenig still
Dabei tanzt sie immer
Vieles ist anders
fällt weg
und wird vermisst
Dann höre ich
wie du sagst:
Ich hab um 10 Uhr ein Brötchengespräch mit Aldo
Und ich weiß wieder
wie wunderbar kreativ wir Menschen sind
Erfinden Wörter, die es noch nicht gab
Trotzen dem Negativen
Finden Begegnungen vor und hinter Bildschirmen
Wir können vieles
auch jetzt
immer noch
Lass uns den Wald besuchen
die Felder betrachten
eine neue Sprache lernen
Malstifte hervorholen
den Januarwind beobachten
das Zimmer zur Tanzfläche machen
ein Gedicht schreiben
und eines auswendig lernen
Lass uns verabreden zu Brötchengesprächen
und dieses neue Wort mögen