Findesatz-Gedicht 24

Halte ich inne?
Was gibt es abzuwerfen?
Und brauche ich mehr Mut?

Wie sehe ich nachts aus, wenn keiner hinsieht?
Ist jemand da, der über mich wacht?
Und begleiten meine Träume mich in den Tag?

Was ist meine Aufgabe?
Werde ich mich noch sehr verändern?
Und liebe ich das Leben vor dem Tod?

Findesatz-Gedicht 23

Manchmal ist Loslassen genau richtig
die Hände wieder frei haben
um damit in den blauen Wolkenhimmel Figuren zu malen
sich dem Licht entgegenzustrecken
und das eigene Haar durchzuschütteln
Manchmal wollen wir nicht loslassen
da geht jemand fort
dessen Herz unsere Sprache spricht
Ich finde den Gedanken schön
dass es dann kein Loslassen
sondern ein Lockerlassen sein kann
Wir lockern das Band
schenken wertvolle Freiheit
und bleiben einander
verbunden
Unser Leben tanzt viele Bänder
In allen Farben
Lass uns loslassen
Lockerlassen
Aufheben
Weben

Findesatz-Gedicht 22

Das Leben malt einen Weg
Wir schnüren die Schuhe und gehen wohin es trägt
Manchmal streifen wir die Schuhe ab
fühlen jeden Stein und jedes Korn unter den nackten Zehen
Das Leben geht nicht nur geradeaus
Wir leben in Umwegen und Abzweigungen
ahnen, das meiste versteckt sich in den krummen Wegen
in Seitenstraßen und hinter Kurven
Wenn wir uns bücken und anhalten
die Pläne verlassen
uns vom Leben anhalten lassen
finden wir sie
die stillen Zaubersätze
und leben wir immer mehr
in uns hinein

Findesatz-Gedicht 21

Hier liegt es
das Mehl, der Zucker, das Backpulver
die Äpfel, die Margarine, der Zimt
Wir können es liegen lassen
oder zugreifen
gestalten
kreativ sein
Also, lass uns was draus machen
Ich verspreche dir,
dann wird ein Duft
durchs Haus und den Garten strömen
Und wir
werden genießen
Hier liegt es
das Jahr, die Monate, die Wochen
der Tag, die Stunden, der Moment
Wir können es liegen lassen
oder zugreifen
gestalten
kreativ sein
Also, lass uns was draus machen
Ich verspreche dir,
dann wird ein Duft
durch unsere Körper und unsere Herzen strömen
Und wir
werden genießen

Findesatz-Gedicht 20

Wenn wir tief in uns reinhören
wissen wir
in welche Richtung wir wollen
Der innere Kompass kennt
keine Lügen
Er spricht wahr
und deutlich
Doch wir
verschließen die Ohren
so lange
bis weghören nicht mehr möglich ist