3. November – Findesatz-Gedicht

Morgendlich die Bettdecke aufschütteln
Das Kissen glattstreichen
Die Gedanken ordnen
Mit offenen Händen
Ruhe fühlen
Sich dem Tagwerk hingeben
Mindestens einem Menschen eine Freude bereiten
Im Bus etwas Neues entdecken
Dem Herbstgeruch danken
Am Nachmittag Tee trinken
Aus dem Fenster sehen
Das Buch sprechen lassen
Augen der Menschen die mit dir leben betrachten
Den Träumen nicht ausweichen
Einen kleinen Blogbeitrag schreiben
Die Katze streicheln
Den Reichtum des Alltags fühlen

10. Februar – Findesatz-Gedicht

Auch der Alltag ist berichtenswert
Wie du die Terassentür öffnest
die Katze um deine Füße streicht
wie Kaffeegeruch dich umweht
du ein Buch öffnest und es zuklappst
du deine Gedanken ordnest
Wie dein Tagwerk beginnt
und wer an deine Türe klingelt
In wessen Augen du schaust
und wem dein Lächeln gilt
Was dein Einkaufskorb trägt
und was der Briefträger dir bringt
Welche Spuren du hinterlässt
an diesem einen Tag
der die Schönheit des Gewöhnlichen trägt

Findesatz-Gedicht 4

Leute, was habt ihr denn heute schon gemacht
fragte ich in den milden Januarsamstag hinein
Worte erzählten vom nah entfernten Leben
Spazieren, lesen, Tee und reden
Die Schönheit des Alltags
springend oder gehend
Das Sein
leben
Wir haben
Uns nicht verloren
Wir leben mit Sinnen
Und auch mit dem Unsinn
Wir legen uns rückwärts in den Tag
Sonne und Schnee fällt auf unser Haar
Wir gehen aufrecht und malen das Leben an

8. Januar

„All das Wohltuende der Ferien packen wir in einen Koffer, den stellen wir mit geöffnetem Deckel in den Alltag, denn auch der Alltag ist heilig.“

Koffer B