Geschriebenes

Die Welt links und rechts der Insel dreht sich auch ohne dich.

Deine Nachrichten sind in diesen Wochen das Zirpen der Grillen,

das Knacken der Pinien

und der Tanz des Meeres.

Die Delfine, die unerwartet auftauchen und deine Freude gelb malen.

Der nächtliche Himmel, deren Sterne dich wortlos fühlen lassen,

der Mars, der sein Rot zu dir schickt

und der Wind, der allen gehört.

Tiere, die dir zulanden und denen du erfundene Namen schenkst.

Das Gespräch mit dem Mann, der vor drei Tagen seine 99 geschenkten Jahre feierte.

Dir ist, als wohnen alle Nachrichten der Welt in ihm.

Das Greiskraut, die Trockenmauern und die Kormorane bringen dir ihre Geschichten.

Klänge, die aus alten Gemäuern tönen.

Du, neben der alten gebückten Frau und dem jungen Paar, das einen Kinderwagen vor sich hat.

Dieser Augenblick spricht vom bewegt schönen Kreislauf des Lebens.

Du willst nirgendwo anders hin,

nirgendwo anders sein

und der Ort hört dein Danke.

24 Gedanken zu „Geschriebenes

  1. Wundervolle Zeilen, liebe Marion, und die eine oder andere Zeile möchte ich Dir gene entwenden und sie mir Muse sein lassen. Darf ich das? Das wäre schöööön …

    Habt Ihr die Libelle gemeinsam gebastelt oder ist sie doch echt?
    Sie ist zu schön, um wahr zu sein
    Oder ist es etwa gar keine Libelle, sondern etwas, was ich nicht recht einordnen kann?

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  2. Das ist so sanft und schlicht und leise geschrieben und berührt mich sehr…Verrat mir noch, wo auf dieser Welt man sich so fühlen kann?

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    • Hab lieben Dank, Ailis, es freut mich, wenn die Zeilen das spüren lassen.
      Ich fühle so auf der kroatischen Insel Cres, hier ist ein Ort, der ein Café und einen kleinen Laden hat, mehr braucht es nicht.
      Ich habe das Gefühl, hier ist jeder Baum und jeder Lichteinstrahl genau da, wo er sein soll.

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      • So, noch ein Punkt auf der Dort-mal-hinfahren-Liste :o) Ich glaube, die begrenzte Zeit, die man an einem schönen Ort zubringen darf, macht viel von diesem Ferienzauber aus. Wer weiß, ob wir das Meer noch so faszinierend fänden, würden wir immer an der Küste wohnen…

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        • Das überlege ich auch. Das Begrenzte schenkt bestimmt einen besonderen Zauber. Zudem glaube ich, es gibt diese Orte, die uns innerlich ansprechen, die wie ein innerer Juwel für uns sind. Es ist wunderbar, wenn wir solche Orte finden.

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  3. wir haben alle nur eine kleine zeit hier auf der erde. wer jung ist denkt nicht darueber nach. finde ich toefte. junge menschen traeumen noch. karriere, famililie…. aeltere denken darueber nach was sie noch sehen wollen. ganz alte haben nur noch angst zu sterben und ein pflegefall zu werden. wir wollen noch viel sehen…

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