Klopft der Herbst schon leise an?



Bald reichen Jahreszeiten einander die Hand
Im Herbst werden all die zurückliegenden Sommerwochen wohnen
Noch schweigen die Socken in den Schubladen
Spätsommerwochen, ein Wort, das sie mag
Als ob in diesen fünf Silben Dankbarkeit wohnt
und gleichzeitig die Bereitschaft loszulassen
Als zeige dieses Wort, wie schön und vergänglich das Leben ist
Ob die Katze zu ihren Füßen weiß, dass der Herbst naht?
Hört sie die Luft am Morgen davon sprechen?
Spinnfäden mischen sich mit dem Spiel der Septembersonne
Aus dem Nachbarhaus hört sie Klavierklänge
auch sie verklingen
Wärme legt sich auf ihre Haut
und Rosen blühen sich dem Leben entgegen

Noch nicht loslassen
den Sommer
Er trägt noch Geschichten in sich
In wolkenlosen Nächten höre ich zu
Die Kaffeetasse am Morgen lässt Sterne nachfühlen
Tische werden im Freien gedeckt
Jede Barfußspur im feuchten Gras ein Genuss
Minzblätter pflücken und sehen, wie sie in die Karaffe mit Holundersaft eintauchen
Fenster kennen kein Zu
Im Schatten den Geruch der Bäume atmen
Hortensien sich wandeln sehen
Die Kastanie von unten sprechen lassen beim Rhythmus der Hängematte
Vor Fledermäusen in Deckung gehen an den lauen Abenden auf der Terrasse
obschon sie niemals das Haar küssen
Auf grünen Wiesen wird Lachen gesät
Flohmarkt, Bänke, Decken und Gespräche
Das Innen teilen und zu später Stunde Kino im Freien
Ein Feuer entzünden, es wärmt und malt Haut golden
Singen, einer spielt immer die Gitarre
Fühlen, wie schön das Leben ist
Das, was wir lieben, müssen wir loslassen
Gib mir noch ein paar Tage
Bald, bald lasse ich ihn los
den Sommer