Noch nicht loslassen
den Sommer
Er trägt noch Geschichten in sich
In wolkenlosen Nächten höre ich zu
Die Kaffeetasse am Morgen lässt Sterne nachfühlen
Tische werden im Freien gedeckt
Jede Barfußspur im feuchten Gras ein Genuss
Minzblätter pflücken und sehen, wie sie in die Karaffe mit Holundersaft eintauchen
Fenster kennen kein Zu
Im Schatten den Geruch der Bäume atmen
Hortensien sich wandeln sehen
Die Kastanie von unten sprechen lassen beim Rhythmus der Hängematte
Vor Fledermäusen in Deckung gehen an den lauen Abenden auf der Terrasse
obschon sie niemals das Haar küssen
Auf grünen Wiesen wird Lachen gesät
Flohmarkt, Bänke, Decken und Gespräche
Das Innen teilen und zu später Stunde Kino im Freien
Ein Feuer entzünden, es wärmt und malt Haut golden
Singen, einer spielt immer die Gitarre
Fühlen, wie schön das Leben ist
Das, was wir lieben, müssen wir loslassen
Gib mir noch ein paar Tage
Bald, bald lasse ich ihn los
den Sommer
Sie verblüffen mich – kennen wir uns etwa? Genau so lebe ich derzeit…
Abendschöne Grüsse,
Herr Ärmel
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Ach, das freut mich, dass Sie es auch so erleben, lieber Herr Ärmel. Klar, irgendwie kennen wir uns : )
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Hach schön..und ich mag den Sommer auch noch nicht loslassen. 🌞
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Er bleibt uns noch ein wenig, ganz bestimmt… Und nach dem Sommer ist immer auch vor dem Sommer : )
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ja,gib uns noch ein paar Tage
Dann sind wir bereit – zum Loslassen… evtl.
So schöön Deine Zeilen, liebe Marion. Sommerzeilen, gelebtes geliebtes Sommerleben
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Einiges braucht seine Zeit, auch das Loslassen, das will behutsam geschehen… : )
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Gerade beim Loslassen ist es wichtig, daß es behutsam passiert!
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Jede Zeile dieser Bilderfolge wäre eines Kommentares wert; ich entscheide mich für die Fenster, die kein „Zu“ kennen.
Ich habe im Rheinland schon die zuënen (zu-e-nen) Fenster kennengelernt. Gnadenlos ignoriert vom Duden. Diese Ignoranz wiederum gnadenlos ignoriert von den Menschen am Strom.
Allein die Substantivierung der Geschlossenheit als „das Zu“, das nicht von den Fenstern gekannt wird, das ist eine schöne Vorstellung von der Sommerluft, die durchs Haus strömt, ein Strom, den man nicht abbrechnen lassen möchte. Die Wärme des Tages und die hoffentlich angenehme Frische der Nacht.
Jetzt bastle ich mir noch einen Ohrwurm mit allem, was sich auf „Zu“ reimt.
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Hab lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, was du aus einer kleinen Textzeile entstehen lässt.
Ja, die Menschen folgen ihren eigenen Regeln und nicht immer denen des Dudens.
Ich mag diesen Strom, der durchs Haus weht.
Grüße zu dir und dem Ohrwurm : )
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Liebe Marion, deine wunderbaren Zeilen werden wir für den September bewahren und nur genießen – dankeschön :-)
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Lieben Dank, Arno, es freut mich, wenn ihr an den Zeilen teilhabt. Ist wirklich schon September? : )
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wunderwunderschön, liebe marion, auch wenn die letzten zeilen, (sehr weise!), schon sehr melancholisch klingen.
aber – wir wissen ja, ein neuer sommer wird kommen.
und bis dahin genießen wir eben den herbst (ich liebe ihn auch mit seinen farben!) und den winter – in der vorfreude auf ein neues erwachen der natur! :)
dein gedicht nehme ich mit in diese letzten sommertage, danke!
liebe grüße,
diana
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Ich mag sie auch all die Jahreszeiten. Auch den Wechsel zwischen ihnen. Jede hat viel zu schenken und bringt Genuss und so freue ich mich mit dir auf den bunten Herbst, der schon in der Nähe wartet. Doch noch, noch bin ich im Sommer und so ganz will er noch nicht ziehen…
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Wunderschön – deine Zeilen sind voller Bilder und Leben 🌺
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Das freut mich und ich sende dir mein Danke.
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Sehr schön geschrieben!
Die Sommer darf gerne noch etwas bleiben aber der Herbst hat auch wieder sehr viel schönes für uns!
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Ich mag ihn auch, den Herbst. Wenn er kommt, dann werde ich ihn begrüßen. Doch noch schicke ich den Sommer nicht weg.
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Wenn das der Sommer liest … er bleibt!!
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Du bringst mich zum Lachen. Dann lese ich nun noch mal extra laut vor, mitten in den sommerlichen Morgen hinein!
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Auch das ist wichtig. Nicht vorauseilen. Dieses stete Träumen und Hereinziehen des Kommenden. Das Verwäscht doch immer den Genuss im Heute. Wenn morgen der Herbst durch die Morgenluft weht, dann ist das fein. Wenn übermorgen Altweibersommer die kurzen Röcke anzieht, ebenso. Bedeutsamer aber: Merken wir auch, wie es gerade jetzt ist?
Danke für deine wunderbaren und bildvollen Zeilen.
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Dein Kommentar liest sich wie ein eigenes Gedicht. Schön!
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Sehr schöne, sommerliche Zeilen, Ich fühle mit dir :-) In deinen Worten ist alles drin, wonach der Sommer schmeckt, riecht, sich anfühlt. Wunderbar !!! Erinnert mich auch an frühere schöne Sommer. Und immer die Fenster offen – herrlich. Ich will ihn auch noch nicht loslassen (ganz besonders das abendliche Licht möchte ich nicht loslassen !!), aber ich freue mich auf einen wundervoll warmen Altweibersommer :-)
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Hab lieben Dank. Es freut mich, dass du es mitfühlen kannst.
Ja, der Altweibersommer (was ein Wort, was) auf den freue ich mich nun auch.
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In der Tat – wo kommt das Wort eigentlich her ?? – muß mal recherchieren…
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