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16. April – Findesatz-Gedicht
Wo bist du jetzt?
Wo finde ich mich?
Wo schläft die Nacht?
Wann erwachen wir?
Wann fangen wir an?
Wann verlieren wir uns?
Wie klingt die Zukunft?
Wie groß ist mein Einfluss?
Wie geht Auferstehung?
3. September
Nimm dein Rad und fahre dem Leben entgegen.
Auf dem Gepäckträger ein Klappstuhl und dein Cello.
Dann findest du eine freie Stelle, die ist, als sei sie für dich gemacht.
Du klappst deinen Stuhl auf und holst dein Instrument heraus.
Aufsteigende Töne vermischen sich mit dem Nebel.
Du spielst für die Bäume und für dich,
für das Gras und die Schnecke.
Sie zeigt dir, wie machtvoll und groß die Langsamkeit ist,
während dein Bogen über die Saiten streicht.
Die Schnecke hört dir zu, sie kennt keine Eile.
Ihr Haus trägt sie mit und damit alles, was sie braucht.
Du weißt in diesem Moment, dass sie überall ankommen kann.
Wildgänse erscheinen, als tanzten sie zu deinen Klängen.
Jeder Ton hebt sich empor.
Auch die Musik lebt von den Pausen.
Geruhsamkeit spricht in dir, während kühle Luft deine Haut berührt.
Dein Atmen singt.
Langsam wird der Himmel blau.
Auch der Tag braucht seine Zeit zum Erwachen.
Und Ruhe malt Balsam auf deine Wunden.
23. November
„Das mag ich an den frühen Morgenstunden, dann muss ich mir die Welt noch nicht mit so vielen teilen.“