
16./17. September – Schnipselgedicht



Ich hätte gerne das Funkeln des Tautropfens am Morgen auf meinen Zehen
Ich hätte gerne den flüchtigen Moment des Tanzes in all seiner Freiheit eingefangen
Ich hätte gerne diesen einen Tag in meinem Leben noch einmal
Ich hätte gerne all die verloren gegangenen Socken wieder
Ich hätte gerne drei Essensvorschläge die den Kochlöffel Farben malen lassen
Ich hätte gerne den Augenblick, wie er daliegt und einfach nur ist
Ich habe den Augenblick, immer und immer und immer wieder

Nimm Tempo raus
Folge deiner Nase
Lass den Wind zu dir sprechen
Der Moment reicht
Alles tanzt im Jetzt

Sie hört den Möwen zu
schaut dem Segelboot nach
Sie atmet die Frische der Wellen
und schreibt ihren Namen in den Sand
Sie fühlt dass die Zeit frei ist
und die Vergänglichkeit dem Leben Schönheit schenkt


Die Sterne schulden uns nichts
wie könnten sie
Wir sehen ihrem Leuchten zu
fühlen uns ohnmächtig und emporgehoben zugleich
Sie sprechen mit uns
doch wir verstehen ihre Sprache nicht
In einigen Momenten fühlen wir
was sie uns sagen
doch eh wir es fassen
ist der Augenblick vorbei
Eine unfassbare Ahnung bleibt

Zeit, tief durchzuatmen
Das Karussell der Gedanken zu beruhigen
Hier sein
nichts anderes
Durchströmt sein von dem
was Augenblick ist

Wir wissen nicht was morgen oder in einer Woche ist
weder was der nächste Monat
noch das nächste Jahr zeigen wird
Doch wir haben den Augenblick
Wir haben das Momentum auf unserer Seite
Das ist viel
So viel dass es reicht
sich ganz hineinzulegen
in das Heute


Die sitzt hier und erfreut sich des Lebens
Ich setzte mich dazu
Schaute nach oben
dann nach links und rechts
nach unten
und alles war gut
in dem Moment
Nicht auf der Welt
wie könnte das
Doch da, wo ich nun war
Und wir schwiegen
in das Jetzt hinein