Dieses Jahr findet ihr hier Findesätze, Findesatz-Gedichte und Schnipsel-Gedichte. Das Projekt besteht darin, dass ich regelmäßig einen Satz sammle, den ich irgendwo lese und den jeweiligen Satz am Tag danach in ein Gedicht einbaue. An den Wochenenden erstelle ich Gedichte aus Zeitungsschnipseln.
Du kennst sicherlich auch die Übungen aus der Meditation, Gedanken wie Seifenblasen hochkommen lassen und zerplatzen lassen… oder wie Pakete annehmen und wegschicken…
Ich kann mir kein Nichts vorstellen … deshalb fällt es mir schwer.
Das Nichts ist wohl auch Definitionssache?
Jedenfalls bin ich sehr gespannt, wie dieser Satz in ein Gedicht finden wird …
Freue mich darauf!
Kann man an nichts denken ist nicht „nicht denken können“, sondern eben einfach an nichts denken. Denkt man an nichts, dann ist das wie die Leere im All, da ist nichts. Aber was ist nichts? Ist zwischen uns und dem nächsten Planeten, wenn man mal die Atmosphäre verlassen hat, wirklich nichts?
(Witzig: hier läuft gerade der Soundtrack zum SciFi Interstellar, ich wollte eigentlich was anderes schreiben, aber im zweiten Satz hat mein Text eine unerwartete Kurve genommen. Ich lass mich mal gewähren…)
Wo war ich? Also: da kann doch nicht nichts sein, denn der Platz zwischen den Planeten ist ja mit einem Stück „Weltraum“ gefüllt. Eine kleine Einheit Weltraum ist da, also etwas. Würden wir mit einem Raumschiff dorthin fliegen, dann wäre das ein Flug durch das Nichts, der aber lange dauert und wir sicherlich anders ankommen als wir gestartet sind.
Eine kleine Geschichte: als Schüler habe ich mir ein Zubrot mit dem Austragen von Zeitungen und Prospekten verdient. Das ging soweit in Fleisch und Blut über, dass es vorkam, dass ich am Gartentor eines Hauses stand, den Briefkasten in 10 Meter Entfernung sah und nicht mehr wusste, war ich dort gerade eben oder war ich dort nicht. Meine Überprüfung ergab das erstaunliche Ergebnis, dass da eine Zeitung drin war, ich mich aber nicht eine einzige Minute zurück erinnerte. Ich fühlte eine erstaunliche Entspannung in diesem Moment, aber auch die Sorge, dass ich gerade eben eine Minute meines Lebens vergeudet hatte, an die ich mich nicht erinnern konnte, da diese mit Nichts gefüllt war. Da mir das nicht passte, definierte ich diese Nichts als eine Art Entspannung für den Geist, ein kleiner Urlaub, damit er wieder frisch zu Werk gehen konnte. Mein Geist wollte mir eben nichts vom Urlaub erzählen. Zumindest in diesem Moment nicht. Vielleicht sind die Gedanken, die einen an anderen Tagen überraschen aus dieser Urlaubszeit? Man möge mir das Gegenteil beweisen. Somit kann man an Nichts denken, aber Nichts ist eben doch etwas. So. Jetzt habe ich einen sehr langen Text über Nichts geschrieben und weiß auch nicht so recht. Es scheint, auch im Nichts lebt etwas. Ja, darauf kann ich mich mit mir einigen.
Kann man an nichts denken?
Kann man nichts denken?
Kann nichts denken.
Kann nichts.
Nichts.
[…]
Wünsche dir gute Gedanken, über Nichts, Etwas und Vieles.
Lieben Dank für deinen Text, den ich mag. Diese „vergeudete“ Minuten klingen wunderbar nach Sein, einfach machen, so was wie im Flow sein. Ein schöner Gedanke, dass die plötzlich auftauchenden Gedanken aus dieser Gedanken-Urlaubszeit kommen.
Ich mag, wie Gedanken andere anschubsen, so wie die deinen nun meine…
Danke dir. Ich hatte mir das vorhin nochmals durchgelesen und ein wenig gezweifelt, ob ich da nicht alles zutexte. Aber ist wohl nicht passiert!
Puh!
Schönen Abend dir und viel Spaß beim Dichten!
Eventuell in Vollnarkose?
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Spannend. Ausprobieren mache ich es jedoch nicht freiwillig.
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Da tu ich mir gaaanz schwer …
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Du kennst sicherlich auch die Übungen aus der Meditation, Gedanken wie Seifenblasen hochkommen lassen und zerplatzen lassen… oder wie Pakete annehmen und wegschicken…
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Kenne ich. Aber derzeit finde ich das Postamt einfach nicht …
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Manchmal versteckt es sich, das Postamt…
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😀
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Ich kann mir kein Nichts vorstellen … deshalb fällt es mir schwer.
Das Nichts ist wohl auch Definitionssache?
Jedenfalls bin ich sehr gespannt, wie dieser Satz in ein Gedicht finden wird …
Freue mich darauf!
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Ich bin auch gespannt, da werde ich mich gleich dran geben, ihn in ein Gedicht einzuflechten : )
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Kann man an nichts denken ist nicht „nicht denken können“, sondern eben einfach an nichts denken. Denkt man an nichts, dann ist das wie die Leere im All, da ist nichts. Aber was ist nichts? Ist zwischen uns und dem nächsten Planeten, wenn man mal die Atmosphäre verlassen hat, wirklich nichts?
(Witzig: hier läuft gerade der Soundtrack zum SciFi Interstellar, ich wollte eigentlich was anderes schreiben, aber im zweiten Satz hat mein Text eine unerwartete Kurve genommen. Ich lass mich mal gewähren…)
Wo war ich? Also: da kann doch nicht nichts sein, denn der Platz zwischen den Planeten ist ja mit einem Stück „Weltraum“ gefüllt. Eine kleine Einheit Weltraum ist da, also etwas. Würden wir mit einem Raumschiff dorthin fliegen, dann wäre das ein Flug durch das Nichts, der aber lange dauert und wir sicherlich anders ankommen als wir gestartet sind.
Eine kleine Geschichte: als Schüler habe ich mir ein Zubrot mit dem Austragen von Zeitungen und Prospekten verdient. Das ging soweit in Fleisch und Blut über, dass es vorkam, dass ich am Gartentor eines Hauses stand, den Briefkasten in 10 Meter Entfernung sah und nicht mehr wusste, war ich dort gerade eben oder war ich dort nicht. Meine Überprüfung ergab das erstaunliche Ergebnis, dass da eine Zeitung drin war, ich mich aber nicht eine einzige Minute zurück erinnerte. Ich fühlte eine erstaunliche Entspannung in diesem Moment, aber auch die Sorge, dass ich gerade eben eine Minute meines Lebens vergeudet hatte, an die ich mich nicht erinnern konnte, da diese mit Nichts gefüllt war. Da mir das nicht passte, definierte ich diese Nichts als eine Art Entspannung für den Geist, ein kleiner Urlaub, damit er wieder frisch zu Werk gehen konnte. Mein Geist wollte mir eben nichts vom Urlaub erzählen. Zumindest in diesem Moment nicht. Vielleicht sind die Gedanken, die einen an anderen Tagen überraschen aus dieser Urlaubszeit? Man möge mir das Gegenteil beweisen. Somit kann man an Nichts denken, aber Nichts ist eben doch etwas. So. Jetzt habe ich einen sehr langen Text über Nichts geschrieben und weiß auch nicht so recht. Es scheint, auch im Nichts lebt etwas. Ja, darauf kann ich mich mit mir einigen.
Kann man an nichts denken?
Kann man nichts denken?
Kann nichts denken.
Kann nichts.
Nichts.
[…]
Wünsche dir gute Gedanken, über Nichts, Etwas und Vieles.
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Lieben Dank für deinen Text, den ich mag. Diese „vergeudete“ Minuten klingen wunderbar nach Sein, einfach machen, so was wie im Flow sein. Ein schöner Gedanke, dass die plötzlich auftauchenden Gedanken aus dieser Gedanken-Urlaubszeit kommen.
Ich mag, wie Gedanken andere anschubsen, so wie die deinen nun meine…
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Danke dir. Ich hatte mir das vorhin nochmals durchgelesen und ein wenig gezweifelt, ob ich da nicht alles zutexte. Aber ist wohl nicht passiert!
Puh!
Schönen Abend dir und viel Spaß beim Dichten!
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Zutexte? Neeeiiinn!
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Ich denke schon :-)
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Eine Kunst ist es bestimmt, die Nichts-Gedanken-Kunst.
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