In diesem Jahr verstecke ich montags ein anregendes oder Gute-Laune-verschenkendes Wort, mache ein Foto davon und teile es hier. An anderen Tagen sammle ich einen Satz, der mir irgendwo begegnet, und baue diesen Satz oder ein Wort daraus am nächsten Tag in ein Gedicht ein. An den Wochenenden erstelle ich Schnipselgedichte und teile sie hier.
An meinem Olivenbaum befinden sich sowohl gerade gewachsene wie auch krumme Äste. Manche davon wirken knotig und knorrig. Durch all dieses so Gewachsene hat der Baum in drei Jahren langsam die Gestalt eines tanzenden Derwischs angenommen. Auf einer Seite hat er ein Loch. Darum drehte ich ihn diesen Sommer mit der hohlen Seite mitten ins Sonnenlicht. Jetzt rundet sich seine Krone allmählich. Im vergangenen Jahr blühte er erst übermütig und produzierte anschließend lauter krumme Blütenkerzen, an denen sich aus den weißen Sternchen hundertmillionenzig grüne Minioliven formten. Alle warf der Baum mir vor die Füße wie unreifen Fraß. Bis auf eine einzige perfekte und total schwarze Vorzeigeolive. Als wolle er sagen: Hast wohl gedacht, ich könnte keine Oliven produzieren, was, Du alberner kleiner Gärtner-Mensch? Den Baum könnte ich natürlich so roh und brutal beschneiden, dass er nur noch aus lauter blattberaubten, dafür gerade gewachsenen kahlen Staksen ums Stämmchen bestünde. Dann würde er garantiert empört eingehen. Weil sein Krummes ihm sein Leben eben auch erst und überhaupt ermöglicht. Ab und zu helfe ich einem arg krummen Ast, indem ich ihn stutze und stütze bis er sich richtig recken kann. So wie mit manchem Krummen in meinem Leben. Und das andere ist eben so gewachsen. Der Olive fühle ich mich deshalb oft irgendwie so ähnlich. Darum das Balkon-Bäumchen-Beispiel. Mal Liebe Grüße Amélie
Danke…und ich…lerne genauso von Dir, von Euch…und Deine aufmerksamen Fragen und Bilder wirken oft wie Initialzündungen in mir…das finde ich wiederum wunderbar. :-)
Möglicherweiese ist mehr Krummes in uns, als wir wahrhaben wollen. Ich bin aber dafür, dem Geradegewachsenen mehr Beachtung zu schenken. Dann kann das Krumme daneben ja auch weiter bestehen.
An meinem Olivenbaum befinden sich sowohl gerade gewachsene wie auch krumme Äste. Manche davon wirken knotig und knorrig. Durch all dieses so Gewachsene hat der Baum in drei Jahren langsam die Gestalt eines tanzenden Derwischs angenommen. Auf einer Seite hat er ein Loch. Darum drehte ich ihn diesen Sommer mit der hohlen Seite mitten ins Sonnenlicht. Jetzt rundet sich seine Krone allmählich. Im vergangenen Jahr blühte er erst übermütig und produzierte anschließend lauter krumme Blütenkerzen, an denen sich aus den weißen Sternchen hundertmillionenzig grüne Minioliven formten. Alle warf der Baum mir vor die Füße wie unreifen Fraß. Bis auf eine einzige perfekte und total schwarze Vorzeigeolive. Als wolle er sagen: Hast wohl gedacht, ich könnte keine Oliven produzieren, was, Du alberner kleiner Gärtner-Mensch? Den Baum könnte ich natürlich so roh und brutal beschneiden, dass er nur noch aus lauter blattberaubten, dafür gerade gewachsenen kahlen Staksen ums Stämmchen bestünde. Dann würde er garantiert empört eingehen. Weil sein Krummes ihm sein Leben eben auch erst und überhaupt ermöglicht. Ab und zu helfe ich einem arg krummen Ast, indem ich ihn stutze und stütze bis er sich richtig recken kann. So wie mit manchem Krummen in meinem Leben. Und das andere ist eben so gewachsen. Der Olive fühle ich mich deshalb oft irgendwie so ähnlich. Darum das Balkon-Bäumchen-Beispiel. Mal Liebe Grüße Amélie
LikeGefällt 4 Personen
(づ。◕‿‿◕。)づ ♥
LikeGefällt 2 Personen
Hab lieben Dank für deine Erzählen. Eine Olivenbaum-Geschichte, von der wir viel lernen können. Grüße dein Bäumchen, was es gut bei dir hat.
LikeGefällt 1 Person
Danke…und ich…lerne genauso von Dir, von Euch…und Deine aufmerksamen Fragen und Bilder wirken oft wie Initialzündungen in mir…das finde ich wiederum wunderbar. :-)
LikeLike
Das freut mich sehr!
LikeGefällt 1 Person
Ich denke schon :-)
LikeLike
Gut so, da wohnt eben vieles in uns.
LikeLike
Möglicherweiese ist mehr Krummes in uns, als wir wahrhaben wollen. Ich bin aber dafür, dem Geradegewachsenen mehr Beachtung zu schenken. Dann kann das Krumme daneben ja auch weiter bestehen.
LikeLike
Und beides gehört zu uns.
LikeLike
Aber sicher, sonst wäre ich nicht mehr hier.
LikeLike
Auf all die Vielfalt in uns und dass wir hier sind!
LikeGefällt 1 Person
Habe es mit Begradigen versucht und mir dabei ein paar Äste gebrochen .
🤷🏼
LikeLike
Was lernen wir daraus? Nicht zu sehr begradigen und das Krumme in uns lieb haben.
LikeLike
Genau👍
LikeGefällt 1 Person
aber claro! (Das Beispiel Olivenbaum gefällt mir sehr)
LikeGefällt 1 Person
…danke, Gerda…❣️🦋☺️
LikeGefällt 1 Person
Mir auch. :)
LikeGefällt 1 Person
ich versuche es . . .
LikeLike
Das ist das Gute, dass wir immer wieder versuchen dürfen und Lernende bleiben…
LikeGefällt 1 Person
Lernen als lebenslang möglicher Prozess ist vielleicht das grösste Geschenk im Leben…
LikeGefällt 1 Person