Dieses Jahr findet ihr hier zwei Kategorien. Kategorie 1: Findesatz und Wortspiel. Wöchentlich teile ich einen Satz, der mich durch seine Poesie, Tiefe oder Skurrilität inspiriert hat. Daraus entsteht ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte, ergänzt durch ein passendes Foto. Kategorie 2: Verstecktes Wort der Woche. Ich wähle jede Woche ein Wort, das mit dem nächsten Buchstaben des Alphabets beginnt, schreibe es auf und verstecke es an öffentlichen Orten. Fotos zeigen das Wort und seinen Versteckplatz. Wie jedes Jahr werde ich über die Leipziger Buchmesse und die Frankfurter Buchmesse berichten.
Meine Mutter war Ostpreußin. Sie musste sie nach dem Krieg verlassen, ihre Heimat war verloren. Aber sie sagte mir oft, es blieb im Herzen ihre Heimat. Auch wenn sie sich danach woanders zuhause fühlte.
Ich habe daraus gelernt, dass es Herzensheimaten gibt, und dass die nicht verloren gehen, auch wenn sie vielleicht in die Erinnerung verschwinden.
Heimat ist wirklich dieses Gefühl, sich zuhause zu fühlen.
Ich fand meine Heimat, als die Kids geboren wurden. In dieser Landschaft fühle ich mich zuhause.
Die Orte meine Kindheit sind es nicht, sie wurden mir fremd.
Aber ich glaube, es könnte auch noch andere Heimatorte für mich geben. Ich fühle es. Und doch bin
ich kein Mensch, der ständig herumreisen möchte, denn damit hängt es nicht zusammen *lächel*
Herzheimat ist ein gutes Wort. Es triff so ziemlich den Kern des Ganzen.
Auf diesen Hügeln überseh ich meine Welt!
Hinab ins Tal, mit Rasen sanft begleitet,
Vom Weg durchzogen, der hinüberleitet,
Das weiße Haus inmitten aufgestellt,
Was ist’s, worin sich hier der Sinn gefällt?
Auf diesen Hügeln überseh ich meine Welt!
Erstieg ich auch der Länder steilste Höhen,
Von wo ich könnt die Schiffe fahren sehen
Und Städte fern und nah von Bergen stolz umstellt,
Nichts ist’s, was mir den Blick gefesselt hält.
Auf diesen Hügeln überseh ich meine Welt!
Und könnt ich Paradiese überschauen,
Ich sehnte mich zurück nach jenen Auen,
Wo deines Daches Zinne meinem Blick sich stellt,
Denn der allein umgrenzt meine Welt.
Bettina von Arnim (1785 – 1859), deutsche Schriftstellerin, eigentlich Anna Elisabeth von Arnim, Schwester des Philosophen Clemens Brentano
(Verwechseln Sie da nicht Clemens mit Franz Brentano? Der Clemens war doch NUR Dichter.)
Aber schönes Gedicht von meiner Bettine.
Freundlichst
Ihr Herr Hund
Wer kennt schon den ganzen Brentano-Stammbaum? Nur mir waren die beiden Herren bekannt, Franz (wg. Philosophiestudium) und Clemens (da Namensvetter und wg. der Neigung), dass ich kurz irritiert gewesen bin.
Letztlich auch nicht wichtig, wir sind ja keine Schaffner und Platzzuweiser, gell?
Salva, du Gedicht-aus-dem-Ärmel-Zauber-Künstler! Woher nimmst du sie immer so passend, ist da eine rechte und linke Jackentasche, in denen beim Lesen automatisch die entsprechenden Silben auftauchen?
Es gab eine Zeit, da dachte ich der Ort meiner Kindheit wäre mein wahre Heimat, und mein Lebensglück hinge davon ab, dort zu wohnen. Mittlerweile weiß ich, dass es die Menschen sind, die einen Ort zu Heimat machen, und dass man sogar mehrere Heimaten (gibt’s überhaupt einen Plural?) haben kann… Einen schönen 3. Advent wünsche ich Dir!
Ja, nicht nur die Bank, der Apfelbaum oder das Lieblingscafé macht die Heimat aus, ganz bestimmt die Menschen. Das Gefühl, hier richtig zu sein.
Ich glaube, es gibt sie, die Heimaten, sowohl den Plural als auch das Gefühl dessen!
Dir auch einen wohligen 3. Advent!
Ich kann nur die Existens von mehreren Heimaten bestätigen, trage ich doch einige in mir drin. Gut, Nestflüchter sammeln sie leichter als Daheimbleiber, ich möchte jedoch keine davon vermissen.
Einen wundervollen Dritten Adventsonntag Ihnen und allen Heimatliebenden, Ihre Frau Knobloch.
Heimaten in sich tragen erscheint mir wie ein warmer Schatz.
Ich kenne sie auch, die mehrere Heimaten und möchte keine von ihnen missen. Ihnen auch einen bezaubernden 3. Adventssonntag!
Und was ist, wenn der verloren gegangen ist?
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Sehr gute und aktuelle Frage. Ich wünsche, dass wir gerade dann Heimat finden.
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Mehr als ein : :( ist heute nicht drin zu dem Thema…
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ja, manchmal ist es ein stilles Symbol und Fühlen…
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Gibt’s nicht, geht nicht! :D
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Meine Mutter war Ostpreußin. Sie musste sie nach dem Krieg verlassen, ihre Heimat war verloren. Aber sie sagte mir oft, es blieb im Herzen ihre Heimat. Auch wenn sie sich danach woanders zuhause fühlte.
Ich habe daraus gelernt, dass es Herzensheimaten gibt, und dass die nicht verloren gehen, auch wenn sie vielleicht in die Erinnerung verschwinden.
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Herzensheimaten, ein schönes und tiefes Wort.
Ich konnte mich heute nicht entscheiden, zwischen diesem Foto und einem „Herz-Foto“.
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Ich bin in so einem „Dörfchen“ groß geworden (es wirkt so auf mich), für mich passt das schon ….
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Ja, es erschien mir stimmiger als ein Stadtbild, wobei die richtige Stadt auch wunderbare Heimat sein kann.
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Heimat ist wirklich dieses Gefühl, sich zuhause zu fühlen.
Ich fand meine Heimat, als die Kids geboren wurden. In dieser Landschaft fühle ich mich zuhause.
Die Orte meine Kindheit sind es nicht, sie wurden mir fremd.
Aber ich glaube, es könnte auch noch andere Heimatorte für mich geben. Ich fühle es. Und doch bin
ich kein Mensch, der ständig herumreisen möchte, denn damit hängt es nicht zusammen *lächel*
Herzheimat ist ein gutes Wort. Es triff so ziemlich den Kern des Ganzen.
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Ja, es ist dieses Gefühl. Ich glaube mit dir, liebe Bruni, dass es gibt mehrere Orte gibt, an denen das entstehen kann.
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es ist ein gutes Gefühl, mit dem Heimatgefühl nicht an einem einzigen Ort zu kleben. Eine wundervolle Bereicherung.
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Auf diesen Hügeln überseh ich meine Welt!
Hinab ins Tal, mit Rasen sanft begleitet,
Vom Weg durchzogen, der hinüberleitet,
Das weiße Haus inmitten aufgestellt,
Was ist’s, worin sich hier der Sinn gefällt?
Auf diesen Hügeln überseh ich meine Welt!
Erstieg ich auch der Länder steilste Höhen,
Von wo ich könnt die Schiffe fahren sehen
Und Städte fern und nah von Bergen stolz umstellt,
Nichts ist’s, was mir den Blick gefesselt hält.
Auf diesen Hügeln überseh ich meine Welt!
Und könnt ich Paradiese überschauen,
Ich sehnte mich zurück nach jenen Auen,
Wo deines Daches Zinne meinem Blick sich stellt,
Denn der allein umgrenzt meine Welt.
Bettina von Arnim (1785 – 1859), deutsche Schriftstellerin, eigentlich Anna Elisabeth von Arnim, Schwester des Philosophen Clemens Brentano
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(Verwechseln Sie da nicht Clemens mit Franz Brentano? Der Clemens war doch NUR Dichter.)
Aber schönes Gedicht von meiner Bettine.
Freundlichst
Ihr Herr Hund
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Jetzt hamse mich aber kurz verwirrt, Verehrtester. Indes, lautet die verwandschaftliche Gemengelage nicht folgendermaßen?
Franz Brentanos Eltern:Christian Brentano und dessen Ehefrau Emilie Brentano. Geschwister der Eltern: Bettina von Arnim und Clemens Brentano …
Allerdings stimmt der Hinweis auf die Philosophie und den Dichterfürsten: Clemens war der Schreibende und Franz der Philsosoph.
Herr Hund, es danket Ihnen verbindlichst und unterthänigst ergeben,
Der Salva :)
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Wer kennt schon den ganzen Brentano-Stammbaum? Nur mir waren die beiden Herren bekannt, Franz (wg. Philosophiestudium) und Clemens (da Namensvetter und wg. der Neigung), dass ich kurz irritiert gewesen bin.
Letztlich auch nicht wichtig, wir sind ja keine Schaffner und Platzzuweiser, gell?
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Wo Se Recht ham, hamse Recht, verehrter Herr Hund. :)
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Salva, du Gedicht-aus-dem-Ärmel-Zauber-Künstler! Woher nimmst du sie immer so passend, ist da eine rechte und linke Jackentasche, in denen beim Lesen automatisch die entsprechenden Silben auftauchen?
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Ein Bücherschrank …? :D
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…der in deine Jackentasche passt?
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Immer diese Jackentaschen … ich werd‘ noch ganz wuschig, hier … :)
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ach, von der Elisabeth stammt es. Ich wunderte mich schon ein bissel *lächel*
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:D
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Es gab eine Zeit, da dachte ich der Ort meiner Kindheit wäre mein wahre Heimat, und mein Lebensglück hinge davon ab, dort zu wohnen. Mittlerweile weiß ich, dass es die Menschen sind, die einen Ort zu Heimat machen, und dass man sogar mehrere Heimaten (gibt’s überhaupt einen Plural?) haben kann… Einen schönen 3. Advent wünsche ich Dir!
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Ja, nicht nur die Bank, der Apfelbaum oder das Lieblingscafé macht die Heimat aus, ganz bestimmt die Menschen. Das Gefühl, hier richtig zu sein.
Ich glaube, es gibt sie, die Heimaten, sowohl den Plural als auch das Gefühl dessen!
Dir auch einen wohligen 3. Advent!
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Ich kann nur die Existens von mehreren Heimaten bestätigen, trage ich doch einige in mir drin. Gut, Nestflüchter sammeln sie leichter als Daheimbleiber, ich möchte jedoch keine davon vermissen.
Einen wundervollen Dritten Adventsonntag Ihnen und allen Heimatliebenden, Ihre Frau Knobloch.
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Heimaten in sich tragen erscheint mir wie ein warmer Schatz.
Ich kenne sie auch, die mehrere Heimaten und möchte keine von ihnen missen. Ihnen auch einen bezaubernden 3. Adventssonntag!
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ja, und es sollte immer einen menschen geben, den wir heimat nennen.
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Sehr schön, einen Menschen so zu nennen…!
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