„Am Morgen hat man die Welt ein bisschen für sich.“

Die Zeiten, in denen er morgens länger schlafen konnte, sind längst vorbei. Doch das macht ihm nichts, gar nichts. Er mag das frühe Aufstehen. Am Morgen hat man die Welt ein bisschen für sich. Er mag es, wenn er den Berg hinaufgeht, den er seinen Berg nennt. Selten ist um diese Uhrzeit jemand unterwegs. Nur die Tiere. Die zeigen sich am Morgen vermehrt. Er ist durchaus gerne in Gesellschaft. Ein Leben ohne Gegenüber, ohne Gespräche, ohne aneinander wachsen sehnt er nicht herbei. Doch er mag die Stunden für sich. Dann ist es, als ordnet sich etwas in ihm, das zuvor lose durcheinander lag, wie achtlos abgestreifte Kleidung. Die Morgenstunden in der Natur räumen ihn auf. Wenn er nach einer Stunde bereit ist, bergab zu gehen, fühlt er sich, als habe er sein Inneres poliert. Er atmet tief ein, atmet aus. Bereit für den Tag. Oft hört man ihn summen, bevor er die Haustüre aufschließt.
Das klingt sehr vertraut. So geht es meinem Papa und so geht es mir auch.
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Wie schön! Dass du und auch dein Vater das kennt.
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Danke
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ganz genau. Meine Erinnerung als meine Kinder noch klein waren. Ich stehe am Fenster und schau ein bisschen doof in die Weite mit meiner Kaffeetasse. Danke für deinen Impuls – nette Erinnerung
grüße christine
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Ein schönes Bild…In die Weite schauen…mit Kaffeetasse…
Und ich bin mir sicher, doof wirst du nicht geschaut haben 🙂
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Ein wunderbares Foto zum feinen Text!!
Liebe Grüße,
SyntaxiaSophie
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Lieben Dank
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