Frankfurter Buchmesse – Tag 4

Auf dem Weg zu Buchmesse entdeckte ich Walter (Kennt ihr die Walter-Wimmelbücher? Ich finde sie klasse!).
Wo ist Walter?


Hier:

Mit vielen anderen Buchliebhaber*innen freute ich mich auf diesen Buchmessentag:

Ein Gang durch die Hallen mit Stopps an Ständen, wie hier am Stand der Vereinten Nationen:

Meine erste Veranstaltung führte mich zu „Querdenker: Einfach mal die Klappe halten!“. Julia Brinkmann war im Gespräch mit Tillmann Betsch, der Professor an der Universität Erfurt ist. In seinem Buch „Science matters! Wissenschaftlich statt querdenken“ entlarvt Tillmann Betch die Fehler des Querdenkens und die Taktiken der Faktenleugner:

Danach ging es zum Katapult Verlag, wo die Veranstaltung „100 Karten über die Ukraine und den Krieg“ stattfand. Das Buch mit dem gleichnamigen Titel betrachtet die Ukraine unter dem Thema des Krieges und ebenso abseits des Krieges. Sehr interessante Fakten wurden gezeigt und auch wir Zuhörer*innen wurden einbezogen. Eine gute Veranstaltung von einem tollen Verlag:

Es war spürbar, dass Wochenende ist und die Buchmesse gut besucht ist. Walter entdeckte ich nicht mehr:

Halt machte ich bei Amnesty International die mit ihrem Amnesty Mobil im Innenhof standen. Hier hörte ich einen Teil der Veranstaltung „Schwerpunktland- Russland/Ukraine“. Der russischstämmige Dimitry (rechts im Bild) ist seit über 10 Jahren aktiv, um Deutschland gegen den Einfluss des russischen Regimes zu verteidigen. Er las aus dem letzten Brief von Alexej Nawalny. Zusammen mit Witalij (links im Bild), der vor über 30 Jahren als politischer Flüchtig nach Deutschland kam, sprachen sie über die Probleme mit denen die Zivilbevölkerung in beiden Ländern wegen des Krieges zu tun haben. Vedrin Sahovic (Mitte) von Amnesty International Frankfurt moderierte das Gespräch:

Auf der ARD-Bühne erlebte ich Tupoka Ogette im Gespräch mit Hadija Haruna-Oelker:

Tupoke Ogetta ist Anti-Rassismus-Expertin, Podcasterin und Autorin. Sie sprach zu ihrem aktuellen Sachbuch „Und jetzt du. Rassismuskritisch leben“.
Tupoka Ogette machte deutlich, dass Rassismus nicht nur in der rechten Ecke zu finden sei, sondern auch bei vielen Menschen die Rassismus ablehnen. Die meisten Menschen seien unbeabsichtigt rassistisch. Sie plädiert für eine Kultur, in der wir offen damit umgehen. „Ich würde mich freuen, wenn wir eine Freude daran entwickeln, diese Welt gemeinsam ein Stück besser zu machen“, so einer ihrer guten Sätze. In ihrem Buch gibt sie gute Denkansätze. Wie ihr seht, ist sie bekannt und ihre Veranstaltung war gut besucht:

Nun hörte ich Eckart Nickel zu seinem Buch „Spitzweg“, das auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand. (Eine kleine Anmerkung: Ich finde, ein Buch zu schreiben ist toll. Es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises zu schaffen ist klasse. Es dann auf die Shortlist zu schaffen ist immens. Es gibt demnach viele Gewinnerinnen und Gewinner.)
„Ich habe mir nie viel aus Kunst gemacht“, ist der erste Satz dieses Buches. So offenbart sich der Erzähler im Buch zu Beginn als Kunstbanause und berichtet davon, wie sein Freund Carl ihn mit seiner Begeisterung für den Maler Spitzweg schließlich vom Gegenteil überzeugt.
Eckart Nickel sagte während des Gesprächs: „Wenn ich mir eine Mission auf die Fahne schreiben würde, dann ist es die: Schaut Spitzweg an.“ Die Moderatorin Sandra Kegel meinte daraufhin, jetzt würden wir alle das Buch lesen und danach ins Museum gehen.
Ich finde das übrigens ein schöne Aufforderung. Auf dem Buchcover seht ihr ein Bild von Spitzweg:

Entspannte Mittagspause und wen entdeckte ich?
Walter! Findet ihr ihn?

Lange Signierschlangen gab es auch an diesem Tag. Ist es nicht schön, die Wartezeit lesend zu verbringen? Auch zu zweit in einem Buch zu lesen ist toll:

Ebenso toll, mitten auf dem Innenhof sitzt eine Buchliebhaberin, ganz versunken in ihr Buch:

(Danke für eure Zustimmung, dass ich die Fotos hier teilen darf.)

Auf der Buchmesse werden unendlich viele Geschichten erzählt. Passend, dass auf dem Innenhof ein Geschichtenerzähler anzutreffen war:

Ich bin für mehr Geschichten und weniger Güterkonsum:

Auf der ARD-Bühne war Bärbel Schäfer im Gespräch mit Judith Holofernes zu deren aktuellem Buch „Die Träume anderer Leute“. In diesem autobiografischen Roman beschreibt die ehemalige Leadsängerin der Band „Wir sind Helden“ über die Dynamik in der Musikbranche, ihre Zeit nach den Helden, ihr Soloprojekt, sie schreibt über Krisen und Träume. Judith Holofernes erzählt davon, wie sie sich aus den kommerziellen Zwängen des Musikbetriebs befreite und zu der Künstlerin wurde, die sie schon lange sein wollte und damit ihr Leben zurückbekam.

Jetzt erlebte ich Biyon Kattilathu (links im Bild) im Gespräch mit einem Verlagsmitarbeiter zu seinem Buch „Komm mit auf einen Spaziergang zu dir selbst. Eine magische Reise zu mehr Achtsamkeit, Selbstliebe und Glück“.
Hier zeigten sie den Ansatz vom „tun haben sein“ hin zum „sein tun und haben“:

„Was vom Herzen kommt, geht auch ins Herz“, so Biyon Kattilathu. Weitere Sätze von ihm, die ich gerne hier teile: „Mal gewinnst du, mal lernst du“, „Denn das ist so wichtig sich auszuruhen“ und „Große Menschen reden über Träume und Visionen, normale Menschen reden über Sachen und kleine Menschen reden über andere Menschen.“
Spontan sangen die beiden auch und es wurden Fragen aus dem Publikum ausführlich beantwortet.

Eine Litfaßsäule zeigte Plakate, die von Besucher*innen gestaltet wurden. Diese Mitmachaktionen sind immer wieder auf der Buchmesse anzutreffen:

Überall sind prominente Menschen anzutreffen, wie hier Ulrich Wickert zu seinem Buch „Die Schatten von Paris“:

Schön ist es auch, Bücher zu entdecken, bei denen Menschen mitgewirkt haben die ich kenne, wie hier bei dem Buch „Die Spinner:innen“ (An dieser Stelle einen besonderen Gruß an dich, liebe Nanni):

Zum Abschluss des heutigen Tages ging es nochmal in den Spanien-Pavillon. Ich nahm auf dem Stuhl „Die Dichterin“ Platz und lauschte den Gedichten in spanischer Sprache:

Ich finde lesende Menschen wunderbar. Wie hier Gerlinde, die in ein Buch vertieft, mein Fotografinnenauge ansprach:

Wir kamen ins Gespräch und Gerlinde sagte, Lesen beschwinge und dass sie sich über die Übersetzungen freue. Wie schön, passen ihre Worte doch genau zu dem Motto der Buchmesse: „Translate. Transfer. Transform“.

Fasziniert lauschte ich der spanischen Performance „Ttukunak“. Wunderbar, ausdrucksstark und deutlich, dass auch Musik Geschichten und Gefühle erzählt:

Auch diesen Satz hob ich auf, den ich am Abend von einem Besucher hörte: „Ich habe so viel zu lesen, herrlich!“

Wieder fühle ich mich reich beschenkt und grüße euch herzlich aus Frankfurt,
Marion

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