27 Gedanken zu „17. Mai

  1. Es ist ein schöner Satz, allerdings mit einem Anflug von Überheblichkeit. Niemals weiß ich ob jemand die/der Nähe braucht, sie von mir nehmen kann. Ob ich überhaupt jene Art von Nähe zu geben habe, die benötigt wird. Nähe braucht meist Zeit und baut sich ganz langsam auf. Sie kann nicht schnell gespendet werden, wie eine Summe an eine karitative Organisation.

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  2. ich weiß nicht, ob das überhaupt geht – nähe spenden. im grunde kann man nur sein, wer und wie man ist … der/die andere entscheidet, ob das angenehm ist für ihn/sie, ergo ein gefühl von nähe da und angenehm ist, bestimmt nicht nur eine/r, sondern beide, oder sehe ich das falsch? ist es nicht ein individuelles empfinden? auch, ob man die nähe und anwesenheit eines anderen menschen als angenehm empfindet? ich kann also hingehen und sagen: ich spende nähe! und jemand anders sagt dann: mehr davon, oder weniger oder bleib mir weg! hm. ich glaube, man kann keine nähe spenden. dennoch verstehe ich diesen satz in seiner aussage auf einer anderen ebene … wenn er lautete: ich bin da (für dich, wenn du mich brauchst), dann bekommt er eine andere qualität. dann schenke ich mich, mit meiner authentizität und meinem da-sein. das KANN dann auch nähe erzeugen, es sei denn, der/die andere möchte das nicht. nein, fazit meiner überlegungen: ich glaube, man kann keine nähe in dem sinne spenden. vielen dank, liebe marion, für den anregenden satz. :-)

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  3. Natürlich lese ich auch die Kommentare hier und auf ein persönliches Verhältnis bezogen habe alle recht, doch es gibt so viele Menschen (und auch Tiere) denen mein persönliches Verhältnis zu ihnen völlig egal ist und die sich deshalb über jede Zuwendung freuen, ob nur zuhören oder einfach streicheln. So möchte ich diesen Satz verstehen.

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    • ja, so verstehe ich dieses auch. manchmal kann allein einfach ein „in-den-arm-nehmen“ oder auch nur eine berührung oder aber eben auf nicht-körperlicher ebene ein zuhören oder/ und ein liebes wort so wohltuend sein!

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    • …doch ’spendest‘ Du dann Nähe, Arno? Das Wort ’spenden‘ suche ich in Deiner Intention vergeblich. Wer spendet, gibt wem etwas, der etwas braucht, was er selbst gerade nicht hat. Doch das, wovon Du sprichst ist die freie gewollte Hinwendung im Wunsch nach einer Berührung, der sich nicht auf Einzelne fokussiert. Dann freut sich die Nähe an der Nähe. Doch im Fall einer Spende, ist die Nähe der Trost, den ich jemandem gebe, der es sich ausdrücklich von mir wünscht…
      Liebe Morgengrüße✨

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        • Es ist dieses Wort ’spenden‘, an dem ich mich noch reibe. Man sagt, die Sonne spendet Sonnenschein. Kann die Sonne spenden??? An der Stelle, raste ich ein…und hänge fest an der Spende…das liegt aber daran, dass ich diesbezüglich mit dem Wort herumkonflicke und nicht mit Arnos Aussage, der ich generell beipflichte. Nur zur näheren Erläuterung.

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      • Ob ich es persönlich spenden nennen würde? Eher nicht, aber ich gebe etwas, dass ein anderes Lebewesen braucht und nach meiner persönlichen Erfahrung ist es nicht oft der Trost, als viel mehr die Zeit sich dem Gegenüber vertrauensvoll aufzuschließen und einen Blick in dessen Seele zu werfen, weil das sonst niemand macht. Insofern spende ich meine Zeit, denn etwas kostbareres besitze ich ohnehin nicht. Dir ebenfalls liebe Morgengrüße.

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              • ich glaube aber, den Vorsatz: So, jetzt spende ich Nähe, den sollte es in dieser Weise gar nicht geben müssen.
                Es muß ein spontanes Geben sein.
                Irgendwie stört mich auch das Wort spenden! Es klingt falsch. Wenn ich es lese, stutze ich …

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                • hm, mich stört es an sich gar nicht… man kann ja auch ganz spontan etwas „spenden“ oder auch „spendieren“? ;-) vielleicht mutet es deshalb etwas seltsam an, weil es auch oftmals in kontext mit geld steht…? oder sachspenden? oder samenspenden? :D
                  ich finde diese diskussion sehr spannend hier.
                  danke euch allen! :)

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            • Ja, das soll die ‚Spende‘ ja auch sein, genau das: eine freiwillige Zuwendung…

              Auf meiner Wortschatzliste steht das Wort unter Vorbehalt auf dem Index und wird nur selten in den Mund genommen. Ich ersetzte es irgendwann durch ‚geben‘. Komme ich irgendwie besser mit zurecht, warum auch immer. Doch ich gehe dem weiter nach, es fehlt mir noch zu viel, es hinreichend erklären zu können. Danke Die jedenfalls!✨☺️

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  4. … Herzenswärme gibt sich selbst, eine Spende wird gegeben … In der Nähe des Herzens steht möglicherweise nicht der Schrank mit den Spendierhosen …

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  5. Nähe spenden, um Orientierung zu geben … zum Beispiel freiwillig ortsunkundige Personen ein Stück begleiten, bis der Weg selbst weitergefunden werden kann (man geht ein kleines Stück mit, ohne selbst dadurch Nachteile zu haben) Das sind jedoch eher Zufallsereignisse.

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  6. Also, ich habe ja Nähe als emotionale Nähe aufgefasst. Und sehe im spenden leicht ein von oben herab auf jemanden zugehen. Das muss nicht sein, ist dann aber mit viel Hingabe verbunden. Mir kam auch immer ein Satz in den Kppf, der mich schon sehr lange begleitet. „Wahr ist nicht was du sagst, sondern, was die/der andere hört oder auffasst.“ Dieser Satz passt nicht immer, aber bzgl. Nähe denke ich schon. Trost und Nähe kann es nur sein, wenn es bei der anderen Person so ankommt. Es kann sonst zur Belästigung und Befriedigung des eigenen Egos verkommen. … Allerdings ist auch Nähe ein Lächeln zu schenken, das wäre dann die kurze Variante nebenbei. Ist das eine „Spende“? Es gibt mir ja etwas, nicht nur grießgrämig durch die Gegend zu gehen. Danke Marion für diesen vieldeutigen Satz. :-)

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  7. Ich danke euch für eure Gedanken und Kommentare und den regen Austausch, den ich hier lesen darf.
    Der Satz kam mir entgegen, als ich mit dem Satzschenker in einem Geschäft an der Kasse stand. Neben der Kasse stand eine Box, in die Kunden Geld hineinwerfen können, was kranken Kinder zugute kommt. Darauf klebte ein Zettel, auf dem stand: „Spenden Sie Nähe“. Der Satzschenker sagte: „So, ich spende jetzt Nähe“ und warf spontan Geld hinein.
    Ich fand diesen kleinen Satz aufhebenswert. Und es freut mich, wie ihr ihn vertieft und erweitert.
    Mit dem bloßen Hineinwerfen einer Münze kann in meinen Augen keine Nähe gespendet werden, auch wenn die Münze vermutlich sinnvoll eingesetzt wird. Zur Nähe gehört für mich der Kontakt. Das machte den Satz für mich interessant, da ich dachte, wie schön ist es, wenn wir wirklich Nähe spenden.
    Wenn ich euch so lese, überlege auch ich, können wir Nähe spenden. Ich verstehe es so, jemandem unsere Zeit und unsere Aufmerksamkeit schenken, sich jemandem zuwenden, ein Trost oder eine Umarmung geben, jemanden besuchen, all das kann Nähe schenken sein.
    Wenn jemand Blut spendet, dann gibt jemand von seinem Blut ab. Und neben Blut, können wir auch unsere Zeit und Nähe „spenden“. Wenn ich das so verstehe, dann erhält es für mich einen gute Bedeutung. Dann, so denke ich gerade, können wir dankbar sein, dass wir spenden können. Wenn mein Blut nicht in Ordnung ist, kann ich kein Blut spenden. Nähe spenden als Ausdruck meiner Energie, von der ich dem anderen etwas schenken kann.

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