46 Gedanken zu „18. Februar

  1. Was für ein trefflicher Findesatz, meine liebe Frau Maribey! Die Poesie schimmert bisweilen in Pfützen, kräuselt sich in eisigumhauchten Blättern oder wogt uns anderweitig an. Sogar in Zweitblickblüten porzellant sie zeitchenweise, man muß sie nur erkennen.
    Schönstabendgrüße, stets die Ihre, vielschichtig zugetan.

    Gefällt 3 Personen

  2. Wi immer beginnt mein Morgen mit einem deiner Sätze … Und damit fängt der Tag schon gut an.
    Der heutige – dein gestriger – lässt mich lächeln.
    Du glaubst gar nicht, wie viele Blumen und Pflanzen ich im Münchner Garten immer wieder neu entdecke … vor allem das, was erst wie Unkraut aussieht.

    Gefällt 1 Person

  3. Wenn ich diesen schönen Findesatz sozusagen rückwärts lese, klingt er vielleicht so: Die Wahrheit ist so einfach, dass nur die Poesie noch ihre Schlichtheit erkennt, weil sie das, was wahr sei, besingt und nicht vielschichtig behauptet. „Enthüllen“ ist ein wunderschönes Wort in diesem Zusammenahng. Alles steht mit der Wahrheit in Verbindung, auch als schrägste und vielleicht abgenutzte Hülle noch: deren Kleid.

    Gefällt 2 Personen

  4. Liebe Marion, zuerst hab ich den Satz falsch verstanden (in Richtung mehrere Wahrheiten). Da es ja immer nur eine Wahrheit gibt – besser gesagt (in dieser Hinsicht) schwarz oder weiß – wollte ich Dir widersprechen.
    Aber der zweite Teil des Satzes klärt ja alles auf. … und ich kann Dir nur zustimmen.
    Mit lieben Grüßen,
    Michael

    Like

      • Werden man ALLE (und wirklich alle) Tatsachen zu-Grunde-legt, kann es nur eine geben. Das persönliche Empfinden ist natürlich eine Sache der Perspektive. … aber aussuchen können wir uns die „richtige Version“ nicht – es wäre ein Zurechtlegen, mit dem man nie auf einen gemeinsamen Nenner kommt. … und genau das hasse ich an der Politik. Die Wahrheit ist von Natur aus gegeben – da braucht man nicht ewig zu diskutieren und damit Entscheidungen praktisch auf Eis zu legen. Ich gehe weiter, und sage: – daran wird unsere Demokratie scheitern. Aber das ist eine andere Geschichte.
        Hoffentlich hab ich mich nun nicht zu weit aus dem Fenster gelegt – denn ich bin mir sicher, dieses Thema findet kein Ende.
        Mit lieben Grüßen zum Wochenende,
        Michael

        Like

        • Du darfst dich weit aus dem Fenster lehnen. Wo kämen wir hin, stünden wir alle stumm vor verschlossenen Fenster.
          Unter dem Fenster ist hier eine weiche Wiese, also nichts kann passieren. :-)
          Ich kann deine Gedanken nachvollziehen und sehe es auch kritisch, wenn jeder sein Süppchen kocht und seine Version zurechtlegt und es keine Verbindlichkeiten mehr geben würde. Gleichwohl denke ich, gibt es viele Wahrheiten, die nebeneinander existieren. Ich denke an drei Personen, die ein Geschehen beobachten und es später wiedergeben. Sie werden vermutlich drei unterschiedlich gefärbte Versionen erzählen und jede wird wahr sein.
          Komm gut in das Wochenende!

          Like

          • Nein, liebe Marion – dadürch, dass man eine „Version gefärbt“ erzählt, ist sie erstrecht nicht mehr wahr. In meinen Augen würden sie in diesem Fall alle drei lügen.

            Like

            • Doch wir leben alle mit unserer Färbung, mit unseren Augen, mit unserer Vergangenheit, da wohnen unsere Wahrheiten in uns. Das würdest du vermutlich anders definieren. Und offen gestanden weiß ich nicht, ob meine Gedanken „wahr“ sind … :-)

              Like

              • Da hast Du Recht – jeder lebt mit seinen eigenen Wahrheiten (für jedes Geschehen jeweils immer nur eine). Soweit einen etwas selbst betrifft, kann man das auch einschätzen…. und wenn nicht? Ist es dann wahr?
                Aber im letzten Satz :-) ?
                Liebe Marion – Du wirst Dich sicher nicht selbst belügen.? Gedanken sind eine Spiegelung dessen, was um uns herum passiert. Verfärbungen sind Täuschungen und somit unwahr.

                Like

                • „Gedanken sind eine Spiegelung dessen, was um uns herum geschieht“, ein trefflicher guter Satz!
                  Ich hoffe nicht, dass ich mich selbst belüge. Doch letzendlich weiß ich nicht, ob es eine absolute Wahrheit oder mehrere subjektive Wahrheiten gibt oder beide sogar nebeneinander wohnen können. Ich kann meine Meinung dazu haben, doch die muss nicht die absolute Wahrheit sein.

                  Like

                  • Ja, liebe Marion – nun weichen unsere Meinungen nicht mehr groß voneinader ab. Aus diesem Gesichtspunkt heraus betrachtet, könnte ich das so fast unterstreichen. Ganz, ganz lieben Dank, dass Du diese Diskussion mit mir geführt hast!!! … hat mir sehr gefallen.
                    Mit herzlichen Grüßen an diesem hier nasskalt/windigen Regentag,
                    Michael

                    Like

  5. Auch die Poesie kann die Wahrheit nur umgarnen, sie lässt Zwischenräume, darin die Wahrheit wohnt und uns wieder und wieder fragen lässt, ob sie es ist, die wir jetzt fanden?
    Nackt sein, wahr sein, das ist eine hohe Kunst!
    Danke für diesen sehr tiefen Satz und das wieder sehr schöne Bild.
    herzlichst Ulli

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu bruni8wortbehagen Antwort abbrechen