In diesem Jahr verstecke ich montags ein anregendes oder Gute-Laune-verschenkendes Wort, mache ein Foto davon und teile es hier. An anderen Tagen sammle ich einen Satz, der mir irgendwo begegnet, und baue diesen Satz oder ein Wort daraus am nächsten Tag in ein Gedicht ein. An den Wochenenden erstelle ich Schnipselgedichte und teile sie hier.
Ja, sehr weit, alles möglich, diese schönen, leuchtenden Erinnerungen, und manchmal auch die, die einen Nebel tragen. Oft reichen einige Klänge, dieses Feld zu betreten.
Das Lied hat nicht den Re-Call geschafft, es hatte Bohlen zu viele Noten. Da ist es, ehrgeizig und voller Träume, wie es war, und ganz niedergeschlagen von der Meinung dieses Banausen, in seine Flöte zurückgekehrt, wo man es, wenn man Ohren hat und kein Dieter ist, noch ganz zart und leise vor sich hinsäuseln hören kann, Trauriges, von der Welt Enttäuschtes, aber dennoch weiterhin Wunderschönes – „Highway to hell“ oder so Etwas, ich bin mir da nicht sicher. Ich lausch nochmal.
Welches Lied? Ich weiß gar nicht mehr, welches Lied es war. Die Satzschenkerin stieg in das Auto, machte das Radio an und Töne eines ihrer Lieblingslieder erklangen. Die Schlussakkorde und dann … war das Lied weg. Dann tauchte die obige Frage auf.
Wo das Licht hingeht, wenn man den Kühlschrank schließt, finde ich auch eine äußerst interessante Frage. Sie lädt dazu ein, in den Kühlschrank zu kriechen und nachzuschauen…
Manchmal fand ich das Lied in zertanzten Zehenspitzen wieder, manchmal ganz bassbrummig tief im Bauch. Oftmals ohrwurmt es mir weiter im Lauschläppchen und ab und zu blaufleckt es spätertagig auf meiner Haut. Und einmal, da tanzschrittete es sich gar in weichmoosduftigen Waldboden…
Es geht also nie verloren, das Lied, was natürlich nur eines bedeuten kann: Es fetzt!
Liedlauschende Grüße, Madsen wissen es trefflich zu besingen: „Lass die Musik an!“, Ihre Frau Knobloch, tanzwütig.
Für alle zum mittanzen:
Link bitte selbst korrigieren, ich möchte nicht unnötig spammen.
Es ist wie ein buntes Frühlingsfest. Ich stelle am späten Abend den gefundenen Satz in den Blog, öffne am Mittag die Seite und lese eure wunderbaren Gedanken hierzu. In euch wohnen bezaubernde Antworten und Wörter! Und lieben Dank für den einladenden Link. Tanzfreudige und herzliche Grüße!
ja, wo gehen die Lieder nur hin, wenn sie verklingen?
Vermutlich geht jedes seinen eigenen Weg
Manches fließt flugs in die Herzen und sie halten es dort mit Schmerzen,
andere aber erfreuen so stark, daß sie Dich ganz und gar öffnen und dann trägst Du es weiter,
denn Du wirst davon sehr heiter und Deine Tanzschritte lassen Dich tänzelnd, fast fliegend
durch rosiggefärbte Welten gehen… *lächel*
Liebe Bruni, sag, hast du diese Silben nun entstehen lassen oder ist das eines deiner Gedichte, die bereits auf dem Papier bei dir wohnten? Ich danke dir für dein Malen mit den poetischen Worte hier!
Ich bin die Melodie, die durch die Luft zu den Ohren jenen Menschen fliegt, die plötzlich für einen Moment stehen bleiben und lauschen.
Wie unterschiedlich die Ohren sind und werden können. Manche schrumpfen, andere wachsen mir entgegen. Ich setze mich auf das Ohrläppchen eines kleinen Mannes, der mit großen Schritten über die Wiese zum Teich schreitet und klettere in seine Ohrmuschel hinein, da wo die winzigen Härchen sind. Er schüttelt sich plötzlich, als habe jemand ihm am Ohr gekitzelt. Mit meinen gurgelnden und perlenden Tönen kralle ich mich für einen kurzen Augenblick fest, schenke dem Mann einen Ohrwurm – und da singt und pfeift er auch schon – bevor ich wieder loslasse, mich ins Moos fallen lasse unter eine alte Kastanie, die wintermüde aussieht. Der Mann ruft seinen Hund herbei und singt weiter, immer die gleiche Melodie, die sich dreht und dreht wie ein Karussell.
Der kleine Mann schwebt durch den Tag, ohne dass die Melodie beginnt ihm auf den Geist zu gehen. Inzwischen sing er sie laut und leise und in allen Stimmlagen.
Wie ein Mantra brandeten die Töne in seinen Körperinnenräumen und bewegen dort etwas. Das Vibrieren scheint Blockaden zu beseitigen und auf heilsamen Wegen den Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Inzwischen jault der Hund schon mit, was Mann und Hund auf ihren Wegen durch den frühlingslichten Park ein wachsendes Publikum beschert.
Für einen kurzen Moment bleibt der Mann an einem Ton hängen und lacht lauthals, als er die Gesichter der Zuschauer sieht. Dabei stolpert der Ton aus seinem Mund heraus, als würde er polternd eine steile Holztreppe hinunter purzeln.
Der holpernde Ton fällt allerdings nicht in den Abgrund, sondern mitten in die zusammengelaufene Menschenmasse hinein. Er bringt diese dazu, ebenfalls in ein ansteckendes Lachen auszubrechen. Das Lachfeuerwerk überträgt sich von Reihe zu Reihe. Wie lebendige Wellen verbindet es für diese Zeit die Menschen miteinander. Sie können sich nicht dagegen wehren. Und niemand kann seinem Nachbarn böse sein, wenn gemeinsam gekichert, gegluckst und gelacht wird. Und so prusten sich die Menschen an diesem Abend zu und feierten das Leben.
Darüber freut sich der auslaufende Tag so sehr, dass er der Nacht verspricht, sich Zeit zu lassen um genügend Nistmaterial für gute Traumnester zu sammeln, in denen sich die Menschen in dieser Nacht auf besondere Weise geborgen fühlen werden.
Und wie gut das Lied bei dir wohnt!
Ich danke dir sehr für diese poetische Antwort, die eine Geschichte und ein Gesang gleichzeitig ist!
Herzliche und erfreute Grüße, Marion
Ja wo isses denn ? :-)
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Im Ohrläppchen? Im Bauchnabel? In der Erinnerung? In der Luft?
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Schlafengegangen. :-)
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He, he … :)
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Sie doch nicht, Herr Salva, Sie sind sicherlich gerade erst aufgestanden … ;-)
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Stimmt, wer nachts mit Worten arbeitet, muss irgendwann auch mal schlafen.
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Hatte gerade den Artikel für heute zusammengebracht. :)
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Den muss ich später in Ruhe lesen. ;-)
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Ja, für den benötigt man wahrscheinlich ein eher ruhiges Eckchen. :)
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Ja, beim ersten Drüberschauen schon gesehen.
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Dann viel Freude damit. :)
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Ich tue, was ich kann. ;-)
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:)
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Nachts wenn alles schläft, schlafen Ihre Worte nicht… :-)
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Ist einfach die beste Zeit zum Nachdenken, Buchseiten blättern und Wortfindungen erhaschen. :D
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He he könnte bereits der Anfang eines neues Liedes sein…
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Ja?
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Bestimmt, eine Prise Fantasie, dann geht das :-)
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Auch ein Lied muss schließlich schlafen. Ich glaube, es lässt sich schnell wieder wecken…
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Unbedingt. Das ist das Gute an Liedern, sie sind nicht nachtragend … ;-)
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Genau und wenn, dann tragen sie nur Erinnerungen nach und mit sich :-)
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Wobei Erinnerungen ein weites Feld sind.
:-)
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Ja, sehr weit, alles möglich, diese schönen, leuchtenden Erinnerungen, und manchmal auch die, die einen Nebel tragen. Oft reichen einige Klänge, dieses Feld zu betreten.
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was für eine schöne Atnwort
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Danke, du Poetin, die voller schöner Antworten steckt.
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Das Lied hat nicht den Re-Call geschafft, es hatte Bohlen zu viele Noten. Da ist es, ehrgeizig und voller Träume, wie es war, und ganz niedergeschlagen von der Meinung dieses Banausen, in seine Flöte zurückgekehrt, wo man es, wenn man Ohren hat und kein Dieter ist, noch ganz zart und leise vor sich hinsäuseln hören kann, Trauriges, von der Welt Enttäuschtes, aber dennoch weiterhin Wunderschönes – „Highway to hell“ oder so Etwas, ich bin mir da nicht sicher. Ich lausch nochmal.
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In die Flöte zurückgekehrt, ich lausche mit… ja leise, doch wunderschön… Was braucht es einen Bohlen, wenn es einen Hund haben kann.
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Welches Lied? :-) Ich kenne „wo geht das Licht hin, wenn man den Kühlschrank schließt?“…
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Welches Lied? Ich weiß gar nicht mehr, welches Lied es war. Die Satzschenkerin stieg in das Auto, machte das Radio an und Töne eines ihrer Lieblingslieder erklangen. Die Schlussakkorde und dann … war das Lied weg. Dann tauchte die obige Frage auf.
Wo das Licht hingeht, wenn man den Kühlschrank schließt, finde ich auch eine äußerst interessante Frage. Sie lädt dazu ein, in den Kühlschrank zu kriechen und nachzuschauen…
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:-)
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Wenn es ein Mondlied ist, hätte ich ja einen Tipp, wo man mal suchen könnte ;)
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Nur zu, her mit den Tipps, die sind willkommen, liebe Mondexpertin!
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Manchmal fand ich das Lied in zertanzten Zehenspitzen wieder, manchmal ganz bassbrummig tief im Bauch. Oftmals ohrwurmt es mir weiter im Lauschläppchen und ab und zu blaufleckt es spätertagig auf meiner Haut. Und einmal, da tanzschrittete es sich gar in weichmoosduftigen Waldboden…
Es geht also nie verloren, das Lied, was natürlich nur eines bedeuten kann: Es fetzt!
Liedlauschende Grüße, Madsen wissen es trefflich zu besingen: „Lass die Musik an!“, Ihre Frau Knobloch, tanzwütig.
Für alle zum mittanzen:
Link bitte selbst korrigieren, ich möchte nicht unnötig spammen.
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Es ist wie ein buntes Frühlingsfest. Ich stelle am späten Abend den gefundenen Satz in den Blog, öffne am Mittag die Seite und lese eure wunderbaren Gedanken hierzu. In euch wohnen bezaubernde Antworten und Wörter! Und lieben Dank für den einladenden Link. Tanzfreudige und herzliche Grüße!
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ja, wo gehen die Lieder nur hin, wenn sie verklingen?
Vermutlich geht jedes seinen eigenen Weg
Manches fließt flugs in die Herzen und sie halten es dort mit Schmerzen,
andere aber erfreuen so stark, daß sie Dich ganz und gar öffnen und dann trägst Du es weiter,
denn Du wirst davon sehr heiter und Deine Tanzschritte lassen Dich tänzelnd, fast fliegend
durch rosiggefärbte Welten gehen… *lächel*
Es kommt halt sehr auf das Lied an, denke ich ♥
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Liebe Bruni, sag, hast du diese Silben nun entstehen lassen oder ist das eines deiner Gedichte, die bereits auf dem Papier bei dir wohnten? Ich danke dir für dein Malen mit den poetischen Worte hier!
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*lach*, eine meiner sehr spontanen Antworten, nichts anderes, nichts, was bei mir schon mal zu finden gewesen wäre, sonst hätte ich es erwähnt … :-)
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Dann mag ich deine spontane wie deine in Muße sich entwickelnde Poesie.
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Bei mir, immer bei mir! Ich habe es aufgefangen und in mein Ohr verpflanzt. Nun sitzt es mir als Ohrwurm im Hirn.
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Du hast es also, da wohnt es gut, denke ich!
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Hat dies auf Mein kunterbuntes Bloghaus rebloggt und kommentierte:
Ich bin die Melodie, die durch die Luft zu den Ohren jenen Menschen fliegt, die plötzlich für einen Moment stehen bleiben und lauschen.
Wie unterschiedlich die Ohren sind und werden können. Manche schrumpfen, andere wachsen mir entgegen. Ich setze mich auf das Ohrläppchen eines kleinen Mannes, der mit großen Schritten über die Wiese zum Teich schreitet und klettere in seine Ohrmuschel hinein, da wo die winzigen Härchen sind. Er schüttelt sich plötzlich, als habe jemand ihm am Ohr gekitzelt. Mit meinen gurgelnden und perlenden Tönen kralle ich mich für einen kurzen Augenblick fest, schenke dem Mann einen Ohrwurm – und da singt und pfeift er auch schon – bevor ich wieder loslasse, mich ins Moos fallen lasse unter eine alte Kastanie, die wintermüde aussieht. Der Mann ruft seinen Hund herbei und singt weiter, immer die gleiche Melodie, die sich dreht und dreht wie ein Karussell.
Der kleine Mann schwebt durch den Tag, ohne dass die Melodie beginnt ihm auf den Geist zu gehen. Inzwischen sing er sie laut und leise und in allen Stimmlagen.
Wie ein Mantra brandeten die Töne in seinen Körperinnenräumen und bewegen dort etwas. Das Vibrieren scheint Blockaden zu beseitigen und auf heilsamen Wegen den Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Inzwischen jault der Hund schon mit, was Mann und Hund auf ihren Wegen durch den frühlingslichten Park ein wachsendes Publikum beschert.
Für einen kurzen Moment bleibt der Mann an einem Ton hängen und lacht lauthals, als er die Gesichter der Zuschauer sieht. Dabei stolpert der Ton aus seinem Mund heraus, als würde er polternd eine steile Holztreppe hinunter purzeln.
Der holpernde Ton fällt allerdings nicht in den Abgrund, sondern mitten in die zusammengelaufene Menschenmasse hinein. Er bringt diese dazu, ebenfalls in ein ansteckendes Lachen auszubrechen. Das Lachfeuerwerk überträgt sich von Reihe zu Reihe. Wie lebendige Wellen verbindet es für diese Zeit die Menschen miteinander. Sie können sich nicht dagegen wehren. Und niemand kann seinem Nachbarn böse sein, wenn gemeinsam gekichert, gegluckst und gelacht wird. Und so prusten sich die Menschen an diesem Abend zu und feierten das Leben.
Darüber freut sich der auslaufende Tag so sehr, dass er der Nacht verspricht, sich Zeit zu lassen um genügend Nistmaterial für gute Traumnester zu sammeln, in denen sich die Menschen in dieser Nacht auf besondere Weise geborgen fühlen werden.
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Und wie gut das Lied bei dir wohnt!
Ich danke dir sehr für diese poetische Antwort, die eine Geschichte und ein Gesang gleichzeitig ist!
Herzliche und erfreute Grüße, Marion
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