Dieses Jahr findet ihr hier zwei Kategorien. Kategorie 1: Findesatz und Wortspiel. Wöchentlich teile ich einen Satz, der mich durch seine Poesie, Tiefe oder Skurrilität inspiriert hat. Daraus entsteht ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte, ergänzt durch ein passendes Foto. Kategorie 2: Verstecktes Wort der Woche. Ich wähle jede Woche ein Wort, das mit dem nächsten Buchstaben des Alphabets beginnt, schreibe es auf und verstecke es an öffentlichen Orten. Fotos zeigen das Wort und seinen Versteckplatz. Wie jedes Jahr werde ich über die Leipziger Buchmesse und die Frankfurter Buchmesse berichten.
Vor knapp 20 Jahren erlebte ich an der türkischen Küste genau diesen Satz!
Es war alles perfekt! Ich hatte Urlaub! Das Wetter wunderbar! Ich war mit einer Freundin verreist! Wir waren privat mit türkischem Familienanschluß untergebracht! Die Oma des Hauses schleuste mich sogar in eine Moshe rein, schleppte mich zum Basar mit, wir verständigten uns „mit Händen & Füßen & Herz“!
Frisches Obst! Amore! Freunde! Familie! Wasser! Strand! Tanzen! Begehrt sein! Willkommen sein … es war alles perfekt! Mein Leben, mein Körper, meine Wohnung … es war alles perfekt!
Eines Abends setzte ich mich allein ans Wasser. Es war alles soooo schön und vollkommen! Ich saß ruhig. Vor mir genauso ein wunderschöner Himmel, Wasser, sanfte Wellen, Frieden… wie auf dem Foto!
Ich saß und wollte vom ganzen Herzen diese Schönheit in mich hineinsaugen!
ABER ES GING NICHT!
In mir war es zu voll! In mir war es zu laut! In mir war es zu eng! In mir drin war so viel Unruhe, dass ich es überhaupt nicht genießen konnte! Ich gab nicht sofort auf! Es sah doch so leicht aus, wenn die Leute meditierten. Ich blieb in dieser Meditationshaltung. Mein Körper war bewegungslos. Mein Körper war sogar entspannt! Aber mein Geist sprang herum wie ein AFFE und irgendwo waren auch wilde Pferdchen, oder hatte ich den ganzen Zoo dadrin?! Ich war sehr traurig. Ich beendete. Ich vesuchte es nicht noch einmal, es war zu schmerzvoll!
Als ich nach Hause kam, schlug ich die Ortszeitung auf, gleich auf der aufgeklappten Seite: Yoga-Kurs!
Sofort war die Erinnerung an meinen Meditationsversuch schmerzhaft lebendig und mir war klar, da bin ich dabei!
Sechs Wochen später bin ich Nichtraucher – einfach so, ganz von selbst, durch die neue Ruhe, die ich gefunden habe – und ich bin Vegetarier – einfach so, ganz von selbst, weil ich an einem gemeinsamen Sonntagsfrühstück mit meine Yogagruppe, mich durch zahlreiche Köstlichkeiten durchprobiert und beschlossen habe: „Vegetarisch kann so lecker sein kann, für mich braucht kein Tier sterben!“
So hat genau dieser Satz mich auf einen neuen Lebensweg gebracht und es wurde ALLES ANDERS!
„Ruhe … herrlich …sich selbst genießen …!“ Auf den Punkt gebracht, konnte ich mich selbst nicht genießen. Ich konnte mich nicht ertragen. Nur in „scheinbar geglückten“ Verbindungen, konnte ich mich „aushalten“, hatte ich ein „Wohlgefühl mit mir“. Meine Tagebücher füllten sich mit meiner „Unerträglichkeit“ und ich fand mich „ganz normal“. Im Rückblick sehe ich: „… eine arme, ausgehungerte, kranke Seele mit einem un – ruhigen, verwirrten, kranken Geist.“
Inspirierende Maribey, ich danke dir für dies „Find – Schatz“
(Ich weiß, dass du das lesen wirst, liebe C.
Danke für diesen schönen Satz heute!)
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Ein wirklich toller Satz. Danke Dir, liebe Maribey fürs Aufschreiben und der lieben C. fürs Aussprechen.
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ohh ja! alles andere als sich selbst genießen stößt sowieso an lärm
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Welch schöne Silben, um Lärm zu erklären!
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WENN man sich selbst genießen kann, findet man noch in der überfülltesten U-Bahn seine Ruhe…..
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wunderbar, wenn das möglich ist, auch ohne Ohrenstöpsel…
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…ist es….bis die Polizei kommt….sich selbst genießen in der Öffentlichkeit ist nicht erlaubt.
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Dann sollten wir Wege finden und schlauer sein, als die Polizei erlaubt :-)
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Zusammen mit dem Foto ist dieser Satz …. einfach zum Genießen!
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Danke, ich genieße gerade deine Worte :-)
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Aus tiefer Seele gesprochen…
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… das freut mich!
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Jou, wundervoll!
Und das Foto passt so herrlich…
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Ich danke dir!
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Vor knapp 20 Jahren erlebte ich an der türkischen Küste genau diesen Satz!
Es war alles perfekt! Ich hatte Urlaub! Das Wetter wunderbar! Ich war mit einer Freundin verreist! Wir waren privat mit türkischem Familienanschluß untergebracht! Die Oma des Hauses schleuste mich sogar in eine Moshe rein, schleppte mich zum Basar mit, wir verständigten uns „mit Händen & Füßen & Herz“!
Frisches Obst! Amore! Freunde! Familie! Wasser! Strand! Tanzen! Begehrt sein! Willkommen sein … es war alles perfekt! Mein Leben, mein Körper, meine Wohnung … es war alles perfekt!
Eines Abends setzte ich mich allein ans Wasser. Es war alles soooo schön und vollkommen! Ich saß ruhig. Vor mir genauso ein wunderschöner Himmel, Wasser, sanfte Wellen, Frieden… wie auf dem Foto!
Ich saß und wollte vom ganzen Herzen diese Schönheit in mich hineinsaugen!
ABER ES GING NICHT!
In mir war es zu voll! In mir war es zu laut! In mir war es zu eng! In mir drin war so viel Unruhe, dass ich es überhaupt nicht genießen konnte! Ich gab nicht sofort auf! Es sah doch so leicht aus, wenn die Leute meditierten. Ich blieb in dieser Meditationshaltung. Mein Körper war bewegungslos. Mein Körper war sogar entspannt! Aber mein Geist sprang herum wie ein AFFE und irgendwo waren auch wilde Pferdchen, oder hatte ich den ganzen Zoo dadrin?! Ich war sehr traurig. Ich beendete. Ich vesuchte es nicht noch einmal, es war zu schmerzvoll!
Als ich nach Hause kam, schlug ich die Ortszeitung auf, gleich auf der aufgeklappten Seite: Yoga-Kurs!
Sofort war die Erinnerung an meinen Meditationsversuch schmerzhaft lebendig und mir war klar, da bin ich dabei!
Sechs Wochen später bin ich Nichtraucher – einfach so, ganz von selbst, durch die neue Ruhe, die ich gefunden habe – und ich bin Vegetarier – einfach so, ganz von selbst, weil ich an einem gemeinsamen Sonntagsfrühstück mit meine Yogagruppe, mich durch zahlreiche Köstlichkeiten durchprobiert und beschlossen habe: „Vegetarisch kann so lecker sein kann, für mich braucht kein Tier sterben!“
So hat genau dieser Satz mich auf einen neuen Lebensweg gebracht und es wurde ALLES ANDERS!
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„Ruhe … herrlich …sich selbst genießen …!“ Auf den Punkt gebracht, konnte ich mich selbst nicht genießen. Ich konnte mich nicht ertragen. Nur in „scheinbar geglückten“ Verbindungen, konnte ich mich „aushalten“, hatte ich ein „Wohlgefühl mit mir“. Meine Tagebücher füllten sich mit meiner „Unerträglichkeit“ und ich fand mich „ganz normal“. Im Rückblick sehe ich: „… eine arme, ausgehungerte, kranke Seele mit einem un – ruhigen, verwirrten, kranken Geist.“
Inspirierende Maribey, ich danke dir für dies „Find – Schatz“
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Ich freue mich, wenn die Sätze inspirieren können, liebe Janina.
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