Findesatz und Wortspiel – 45

„Ich mache es dann, wenn es geht.“

Nicht den dritten Schritt

vor dem ersten

Ich mache es dann

wenn es geht

Die Blätter fallen

in ihrem eigenen Rhythmus

Die Wolken wehen

in ihrer Zeit

Der Mond weiß

wann er aufgeht

Mein Atem

pflückt Geduld

Findesatz und Wortspiel – 33

„Am Morgen hat man die Welt ein bisschen für sich.“

Die Zeiten, in denen er morgens länger schlafen konnte, sind längst vorbei. Doch das macht ihm nichts, gar nichts. Er mag das frühe Aufstehen. Am Morgen hat man die Welt ein bisschen für sich. Er mag es, wenn er den Berg hinaufgeht, den er seinen Berg nennt. Selten ist um diese Uhrzeit jemand unterwegs. Nur die Tiere. Die zeigen sich am Morgen vermehrt. Er ist durchaus gerne in Gesellschaft. Ein Leben ohne Gegenüber, ohne Gespräche, ohne aneinander wachsen sehnt er nicht herbei. Doch er mag die Stunden für sich. Dann ist es, als ordnet sich etwas in ihm, das zuvor lose durcheinander lag, wie achtlos abgestreifte Kleidung. Die Morgenstunden in der Natur räumen ihn auf. Wenn er nach einer Stunde bereit ist, bergab zu gehen, fühlt er sich, als habe er sein Inneres poliert. Er atmet tief ein, atmet aus. Bereit für den Tag. Oft hört man ihn summen, bevor er die Haustüre aufschließt.