„Das Geradlinige verlassen.“

Das Geradlinige verlassen
Mit dem Wind wehen
Den rotesten Apfel pflücken
Dem Gehäuse zuhören
Tee verschenken
Etwas retten
Ja sagen zu dem Unwahrscheinlichen
„Das Geradlinige verlassen.“

Das Geradlinige verlassen
Mit dem Wind wehen
Den rotesten Apfel pflücken
Dem Gehäuse zuhören
Tee verschenken
Etwas retten
Ja sagen zu dem Unwahrscheinlichen

Im wilden Leben
mitten am Tag
Innehalten und staunen
Grüne Schönheit
in zarter Sprache
Im Herbst wohnt noch Sommerstaub
wir schütteln ihn nicht ab





Genießt euch
In den Tag hinein
Sommerstaub weht ab
Lebt mit dem Herbst
Frei genug
dem Regen entgegenzulachen



Der Herbstmorgen zeigt ein neues Gesicht
Du kannst immer eine Kleinigkeit in deinem Leben verändern
In der Mitte blieben wir uns
Eins stupst das andere an
In den Bäumen wohnt Lust und Milde
Ja, flüstern wir

Morgendlich die Bettdecke aufschütteln
Das Kissen glattstreichen
Die Gedanken ordnen
Mit offenen Händen
Ruhe fühlen
Sich dem Tagwerk hingeben
Mindestens einem Menschen eine Freude bereiten
Im Bus etwas Neues entdecken
Dem Herbstgeruch danken
Am Nachmittag Tee trinken
Aus dem Fenster sehen
Das Buch sprechen lassen
Augen der Menschen die mit dir leben betrachten
Den Träumen nicht ausweichen
Einen kleinen Blogbeitrag schreiben
Die Katze streicheln
Den Reichtum des Alltags fühlen


Ich sah das herbstliche Blatt
spürte das Geheimnis der Vergänglichkeit
Der Baum ließ mich anhalten
und seine Stärke fühlen
Beim Blick nach oben
lachte die Frische des Himmels
Mein Fuß stieß an einen Stein
ihn aufhebend
fühlte ich seine Kanten und Weichheit
Bei den Schneebeeren wusste ich
dass das Kind immer in mir wohnt
Ich ging den Bach entlang
sah seinen eigenen Lauf
Ich besuchte heute keine Schule
keinen Kurs und erhielt kein Zertifikat
und lernte viel
Mir war
als spürte ich etwas von den Wundern
den großen
die uns halb schwindelig machen
Was nicht in uns ist
kann uns auch nicht berühren