Die 70. Frankfurter Buchmesse – Teil 1

Ein Ort, der Inspiration, Austausch und Geschichten schenkt

Dieses Jahr habe ich die Frankfurter Buchmesse als Bloggerin an den Fachbesuchertagen erleben können und habe diese Tage sehr genossen. Es war inspirierend und ich kam erfüllt nach Hause.
Ich nehme euch in meiner Rückschau gerne mit durch meinen Gang durch die Hallen und zu verschiedenen Veranstaltungen.

Als ich Mittwoch Morgen ankam, führte mich der Weg zur ARD Bühne, wo ich Dennis Scheck mit „Best of Druckfrisch“ erlebte. Er war so, wie ich ihn bisher aus dem Fernsehen kannte. In gewohnt schneller und temporeicher Art stellte er einige Bücher vor. Zum Abschluss gab er uns mit auf dem Weg, die eigenen Lieblingsbücher zu entdecken: „Lassen Sie sich bloß kein X für ein U vormachen. Bleiben Sie kritisch, Sie müssen selbst herausfinden, was zu Ihnen passt und was nicht.“

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Hier seht ihr Amelie Fried, die zu ihrem neuen Buch „Das Paradies“ interviewt wurde:

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Ich besuchte den Frankfurt Pavilion, der als das neue Wahrzeichen für die Buchmesse gilt. Erst wenige Stunden zuvor wurde er eingeweiht und er duftete noch herrlich nach Holz. Ein wunderbarer Ort für Geschichten und Worte, von innen hell, lichtdurchflutet, die Wände gestaltet wie ein großes Bücherregal.

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Bei meinem Gang durch die Hallen blieb ich immer wieder bei ansprechenden Büchern oder Verlagen stehen und es ergaben sich Gespräche.

„By the way: Lyrik“, eine audiovisuelle Ausstellung, die mich einlud, auf einem Sessel Platz zu nehmen, die Kopfhörern anzuziehen und den Gedichten von Thüringer Autoren zu lauschen. Eine schöne Idee und Einladung zum Innehalten.

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Inmitten der Aussteller ließen sich immer wieder Oasen zum Pausieren finden. Hier seht ihr das „Café der Verlage 2018“. Beeindruckt hat mich die Offenheit und Gastfreundlichkeit, die mir überall entgegenkamen.

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Am Nachmittag habe ich Robert Seethaler erlebt bei der Veranstaltung „Robert Seethaler im Gespräch.“ Er zeigte sich im Interview sehr sympathisch und humorvoll und meinte über sich selbst, er sei nicht sehr eloquent. Hier muss ich ihm widersprechen, ich hörte ihm sehr gerne zu und fand seine Antworten und Gedanken zum Nachhallen schön. Als er aus seinem Buch „Das Feld“ vorlas, wusste ich schon nach wenigen Sätzen, dass ich dieses Buch lesen möchte. Er schafft es, in wenigen Worten ganze Welten zu öffnen. Das Buch habe ich mir anschließend gekauft, von ihm signieren lassen und gefragt, ob ich einen seiner Sätze, die im Interview auftauchten, für meinen Blog Findesatz nehmen und ein Foto von ihm dazu einstellen dürfe. Seine Offenheit und Zustimmung freuten mich.

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„Ich werde ständig durchweht von Gedanken oder eher noch Gefühlen oder Gefühlserinnerungen und all diese Bilder, die mich da durchwehen, festzuhalten, das ist das einzige, was mich immer wieder zum Schreiben treibt.“, so Robert Seethaler zum Schreiben.

Ich konnte kurz Manfred Spitzer in einem Interview mit Bärbel Schäfer erleben, der sich in seiner kritischen Art mit dem Smartphone auseinandersetze und zu seinem Buch „Die Smartphone-Epidemie“ erzählte:

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Schön sind auch die Begegnungen auf der Buchmesse und so freute ich mich über eine kurze Nachricht von Andera Gadeib („Kaffee draußen?“), deren Buch im nächsten Jahr erscheinen wird. Sonst treffen wir uns immer in unserer Heimat Aachen, nun mal hier auf der Buchmesse und es war ein kurzes und herzliches Treffen.

Im Vorbeigehen erlebte ich Christian Berkel mit seinem Buch „Der Apfelbaum“:

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Hier seht ihr Henning Löhe, der das Buch „Drei Schafe auf der Arche oder So findest du das Glück“ illustriert hat:

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Und hier die georgische Schriftstellerin Nana Ekvtimishvili zu ihrem Buch „Das Birnenfeld“:

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Immer wieder schön gestaltete Stände:

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Und auch Draußen luden überall schöne Ecken zum Verweilen ein:

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Wichtige Aussagen, hier am Stand des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels:

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Georgien war in diesem Jahr das Gastland der Buchmesse. Ich gestehe, dass ich mich zuvor kaum mit diesem Land auseinandergesetzt habe, Georgien war eine große Unbekannte. Auch das ist das Schöne an der Buchmesse, dass sie uns näher an Länder heranführt. Hier seht ihr den Georgien Pavillon mit seiner kunstvollen Darstellung des georgischen Alphabets:

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Zu dem Zeitpunkt war der „Hub of Emotions“ ganz leer und ich konnte ihn alleine wirken lassen. Ausdrucksstarke bewegliche Fotos von Einheimischen an den Wänden und dazugehörige Töne projizierten das Lebensgefühl der Georgier. Eine wahrlich bewegende Ausstellung.

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Abends lud das Gastland zur „Happy Hour“ ein und es gab Musik, audiovisuelle Kunst, dazu überall Freundlichkeit und tolles georgisches Essen. Es war wie eine Reise in ein fernes schönes Land.

Außerhalb des Messegeländes fand abends in der Stadt an diesen Messetagen das Bookfest statt und da Georgien mein Interesse geweckt hatte, habe ich eine Veranstaltung in der Frankfurter Stadtbücherei besucht, bei der georgische Autoren Gedichte vorlasen und interviewt wurden. Dazu gab es Gesang und wieder Essen, Wein und Freundlichkeit.

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Georgien ist ein Land, das vieles durchgemacht hat und die Frage tauchte auf: „Wenn man hungrig ist und friert, was bewirkt dann die Poesie?“
Eine der anwesenden Autorinnen sagte: „Das Land hatte nicht vieles, aber es hatte Bücher. Poesie war eine gewisse Überlebensstrategie. Ich hatte nicht viel, mir fehlte viel, aber mir war wichtig, dass ich die Bücher hatte. Poesie kann sehr vieles geben, es nützt auf jeden Fall. Poesie hat Georgien gerettet.“
Der Moderator schenkte den Satz: „Vielleicht sollten wir uns alle einen kleinen Vorrat an Poesie vorlegen für schwere Zeiten, falls die einmal kommen, dass wir nicht ohne sind.“
Mit vielen Eindrücken endete der erste Messetag.

Morgen werde ich euch von meinem zweiten Tag erzählen.