
Sonntag und damit der letzte Tag der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.
Am Morgen war es noch leer und wir konnten entspannt ankommen.
Während ich hier auf Bücher traf, die von Menschen geschrieben wurden, die ihre Meinung frei äußern dürfen, leben viele Autorinnen und Autoren unter Bedingungen, in denen sie nicht frei schreiben dürfen. Meinungsfreiheit – ein sehr kostbares Gut:

Meine erste Veranstaltung „Demokratie stärken mit Recherchen: Die CORRECCTIV-Story“:

Mit Übersetzung in Gebärdensprache:

Ein sehr interessantes Gespräch und ich bin dankbar, dass es die wertvolle Arbeit von CORRECTIV gibt.
Mit ihrem Buch „Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft“ stand Fiona Sironic auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises – hier im Gespräch mit Yasmine M’Barek am ZEIT-Stand:

Auf die Frage, ob das Thema Klima präsenter in der Literatur sein sollte, sagte Fiona Sironic: „Das Klimathema ist ein drängendes Thema, es ergibt für mich nur Sinn, wenn es präsenter wird.“
Sie meinte, wenn wir über die Zukunft schreiben, sei es naheliegend, dass das Thema Klima darin vorkommt.
Ein Buch, das auf meiner Wunschliste schon längst einen Platz gefunden hat.
Das interessierte Publikum:

Auf Sarah Bosetti und ihr Buch „Make Democracy Great Again!“ hatte ich mich sehr gefreut. Ich bin dankbar, dass es Menschen wie sie gibt, die ihre Haltung zeigen und sich mutig, klar und auch humorvoll für eine offene, demokratische Gesellschaft einsetzen:

Auch heute gab es Treffen, Wiedersehen, gute Gespräche und schöne Pausen.
Bei meinem Gang durch die Hallen zeigten sich kreativ gestaltete Fotospots:

Auch der Jane-Austen-Fotospot auf der Schaukel war beliebt:

Bücher wurden mit passender Dekoration in Szene gesetzt:

Nun besuchte ich die Halle, in der „New Adult“ zu finden war. Sie war sehr gut besucht von überwiegend jungen Leserinnen und Lesern. An den Ständen bildeten sich mitunter lange Schlangen, um eine Signatur zu erhalten. Diese Bewegung gibt es seit einigen Jahren: Autorinnen und Autoren der New-Adult-Szene werden wie Popstars gefeiert:

Es freute mich, KATAPULT – die auch in der großen, bekannten Halle zu finden war – auch hier mit einem Stand vertreten war, mit dem sie die jüngere Leserschaft ansprachen:

Erneut ging ich zur Literaturbühne und hörte Bärbel Schäfers Büchertalk mit Julia Engelmann zu ihrem Debütroman „Himmel ohne Erde“, in dem es um die 15-jährige Charlie geht. Ein Buch, in dem es, so Julia Engelmann, auch um die Suche nach Hoffnung geht.:

Zwei Autorinnen, die ich sehr mag: Nina George mit ihrem Roman „Die Passantin“ und Jasmin Schreiber mit ihrem Buch „Da, wo ich dich sehen kann.“:

Beide Romane handeln vom Thema Gewalt an Frauen, und ich erlebte ein gutes Gespräch zu dieser wichtigen Thematik.
In der Reihe Sheroes sprach Jagoda Marinić über „Female Rebellion: Zwischen Wut und Widerstand“ mit Tara-Louise Wittwer („Nemesis‘ Töchter. 3000 Jahre zwischen Female Rage und Zusammenhalt“) sowie Kersty und Sandra Grether („Rebel Queens“. Frauen in der Rockmusik). Erneut erlebte ich ein gutes Gespräch, in dem es um Wut als Mittel zur Selbstermächtigung und widerständige Frauen in der Geschichte ging:

Alljährlich führt mich meine letzte Veranstaltung in den Gastland Pavillon.
Hier fand die feierliche Verabschiedung des diesjährigen Gastlandes Philippinen statt sowie die Übergabe an das Gastland 2026 Tschechien – eine Veranstaltung, die von vielen Emotionen begleitet wird.
Ein schöner Brauch bei dieser Zeremonie ist, dass die beiden Gastländer Gedichte vortragen.
Es gab Reden und einen filmisch dargestellten Rückblick des Gastlands Philippinen, begleitet vom wunderbaren Live-Gesang, den wir in den letzten Tagen so oft hören durften:

Hier seht ihr die „GastRolle“, das speziell für die Frankfurter Buchmesse entworfene Kunstobjekt:

Sie wurde um ein weiteres literarisches Zitat bereichert und nun vom Gastland Philippinen dem neuen Gastland Tschechien überreicht, ein bedeutsamer Moment:

Berührend war die Musik der Tschechin Anna Vaverková, die sowohl auf Tschechisch als auch auf Englisch sang:

Ein Blick ins Publikum:

Das gemeinsame Abschlussfoto:

Eben noch war die Literaturbühne voll besetzt, nun wurde emsig abgebaut:

Es wurde zusammengepackt, Leute reisten ab und die Tore wurden geschlossen. Doch vieles geht weiter und wirkt nach…
Zum Schluss teile ich noch ein paar Zahlen mit euch:
238.000 Menschen besuchten die diesjährige Frankfurter Buchmesse – mehr als im Jahr zuvor. Mit 118.000 Fachbesucher*innen (Vorjahr: 115.000) aus 131 Ländern und 120.000 Privatbesucher*innen (Vorjahr: 115.000) setzte sie ihren Wachstumskurs fort.
4.350 Aussteller (2024: 4.300) präsentierten sich in den Messehallen und mehr als 7.800 Medienvertreter*innen (2024: 7.500) waren registriert, um über die mehr als 3.500 Veranstaltungen (2024: 3.300) der Buchmesse zu berichten.
Die Worte von Karin Schmidt-Friderichs, der Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, füge ich gerne hinzu: „In den letzten fünf Tagen war eine immense Lesebegeisterung zu spüren – besonders bei jungen Besucher*innen. Zugleich wurden zentrale Fragen der Zeit verhandelt, etwa der Umgang mit Künstlicher Intelligenz und der Verantwortung der Politik dabei. Diese einzigartige Verbindung von Wirtschaft und Kultur, Lesefest und Diskurs macht die Buchmesse zu einem Ort, der weit in die Gesellschaft wirkt.“
Ich erlebte eine wunderbare Frankfurter Buchmesse – intensiv, bunt und vielseitig. Es wurde erzählt, diskutiert, gejubelt, gefühlt und einander begegnet.
Viele Eindrücke nehme ich mit, definitiv auch Mut und Stärke. Es ist nicht alles gut, doch die Buchmesse zeigte wieder einmal, wie wichtig es ist, dass wir unsere Stimme erheben, dass wir nicht zu bequem werden, dass wir mitmischen, unsere Meinung äußern, wenn wir Unrecht erleben, dass wir alle mitgestalten an einer offenen, vielfältigen, demokratischen Gesellschaft und dass „wir alle“ viele sind!
Ja, das war deutlich zu spüren, wir sind viele, viele, viele Menschen, die diese demokratische, offene Welt wollen und leben.
Die Welt ist voll davon und von vielen wunderbaren, großartigen Erzählungen, Geschichten und Büchern.

So grüße ich euch herzlich, hoffnungsvoll und buchliebend
Marion
Liebe Marion, habe herzlichen Dank für Deine ausführlichen Schilderungen, komme gut nach Hause und ich wünsche Dir gemütliche Schmökerstunden mit all den interessanten Büchern, die auf Deiner Leseliste stehen. Sei bücherverliebt gegrüßt von Karin
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Ich freue mich, dass du lesend dabei warst, liebe Karin.
Und danke für die guten Wünsche.
Buchverliebt bleibe ich und du auch, ganz bestimmt.
Herzliche Grüße zu dir
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Liebe Marion
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