
Es ist so still hier
so war es früher überall
Dann kamen wir
schufen Licht zwischen Bäumen
erfanden Maschinen
die Vogelstimmen übertönten
Seitdem dringen tagtäglich Geräusche in unsere Ohrmuscheln
treffen Lichtmuster unsere Netzhaut
Manche von uns gehen ins Kloster für eine Woche oder drei Tage
um dem Schweigen zu lauschen
Wenn wir den Sternenhimmel sehen
weil der Strom ausfällt
freuen wir uns über Schnuppen
Wir schließen die Augen und wünschen uns was
Ich wünsche mir
ein bisschen mehr Weniger
um zu hören
den Wind in den Weiden
die Flügel der Libelle
den eigenen Herzschlag
o ja! Es ist laut geworden. Ich höre selbst hier in der äußersten Provinz den Strom in den Leitungen rauschen. Mutter Erde beklagt sich bitter und leidet unter dem Lärm unseres unaufhörlichen Geschwätzes . Manchmal gelingt es mir, eine Ecke zu finden, wo das Rauschen nicht hindringt.
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Dabei hat Mutter Erde selbst so viele Töne, ein großer Konzertsaal. Komisch, dass wir es so übertönen und oft wenig hinhören. Gut, wenn du dir diese Ecken suchst.
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