
Christiane hat wieder zu den abc etüden eingeladen, bei denen es gilt, 3 Begriffe in einem Text mit maximal 300 Wörtern zu verpacken. Die Worte stammen diesmal von Sabine (Frau Flumsel) mit ihrem Blog wortgeflumselkritzelkram. Sie lauten:
Strickjacke
trügerisch
entdecken
Hier kommt meine Etüde:
Der März hat gerade erst begonnen und ihr ist, als sei der Frühling bereits da. Vögelgesang weckte sie am Morgen. Wie immer ist ihr erster Gang nach dem Aufstehen und dem Füttern der Katze, ihr Gang auf die Terrasse. Der Himmel zeigt sich blau und die Sonne schimmert, wie sie es nur am frühen Morgen vermag.
Die Farbe des Himmels ist trügerisch, noch ist die Luft kühl und sie zieht ihre Strickjacke enger um sich. Sie atmet tief ein und aus, schließt die Augen und hört den Geräuschen des Gartens für einen Moment zu. Dann geht sie ihre morgendliche Runde durch den Garten.
Es zeigen sich viele Schneeglöckchen, ein ganzer Krokussteppich, deren Blüten noch zu schlafen scheinen und gelb leuchtende Narzissen. Auch die Weidenkätzchen blühen, das wird die Bienen freuen. Gestern waren die Knospen des Rhododendrons noch geschlossen, heute sind sie halb geöffnet und ihr rot wirkt wie ein Versprechen auf kommende Tage im Freien.
An jedem Morgen gibt es Neues zu entdecken. Sie ist davon überzeugt, dass der Gang nach Draußen, auf eine Wiese oder in den Wald uns zu besseren Menschen machen kann.
Der Tau auf dem Gras glitzert. Sie hockt sich hin und berührt ihn mit ihren Händen. Er ist wohltuend frisch. Sie legt beide Hände in das nasse Gras. So viel Frische, ihr ist, als könne sie ihr Gesicht damit waschen. Vielleicht liegt all das, was wir brauchen, direkt vor unseren Füßen, denkt sie. Wir neigen dazu, an uns vorbei zu leben. Sie streift ihre Gartenschuhe ab und geht barfuß über das feuchte Gras, wie sie es als Kind häufig machte.
Später geht sie hinein und ihre Füße hinterlassen nasse Abdrücke und einzelne Grashalme auf dem Holzboden. Doch das macht nichts. Gar nichts. Diese Momente werden sie durch den Tag tragen.
Hach, das ist einfach schön, wunderbare Stimmung, die du mit deinen Worten erzeugst
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Danke, liebe Wortspenderin.
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Es braucht so wenig und ist zugleich so viel Schönes,was wir mit in den Tag nehmen können. Deine so stimmungsvoll geschriebene Etüde möge Sie Dich durchs Wochenende und länger begleiten. Herzlicher Gruss, Karin
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Lieben Dank, Karin, und wie recht du hast, es braucht so wenig.
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Eine ganz wundervolle Etüde ist dir gelungen, liebe Marion.
Das Bild des frühen Morgens, wenn die Sonne schon scheint, doch der Morgen sich noch die Augen reibt, ist dir ganz prima gelungen❣
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Danke, liebe Bruni.
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„Bessere Menschen“: Ja, unbedingt, aber nur, wenn sich der Mensch nicht als Herrscher der Natur und damit ihr überlegen betrachtet. Denn dann qualifiziert und quantifiziert er, und der Zauber, den du meinst, entflieht …
Schöne Etüde, gefällt mir sehr ❤️
Hab ein heiteres und erfülltes Wochenende!
Morgenkaffeegrüße 😍☕🥐🍎👍
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Das bejahe ich sofort und wünsche mir sehr, dass wir Menschen uns nicht als Herrscher der Natur fühlen. Liebe Grüße nach Hamburg, vielleicht noch mit Morgenkaffee ☕🙂
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Kaffee geht fast immer, auch wenn ich nicht immer welchen trinke … 😉
Grüße zurück! 😁🌨️☕🥐👍
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Schön, wenn man sich so tragen lässt!
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Ja und ich hoffe, wir lassen uns tragen von dem, was uns Tragendes umgibt.
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Ich genieße meine Morgenrunde mit dem Hund auch sehr.
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Das glaube ich, lieber Werner. Das ist eine der schönen Seiten an einem Leben mit Hund, viel rausgehen und den Tag erwachen sehen.
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Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 10.11.21 | Wortspende von BerlinAutor | Irgendwas ist immer
Wieder ein lächelnzaubernder Text – danke
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Lieben Dank
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