In diesem Jahr steht Findesatz unter dem Thema Schnipselei und es gibt drei Rubriken. 1. Baum-Bibliothek: Montags werde ich ein vom Aussterben bedrohtes Wort im heimatlichen Garten am Kastanienbaum aufhängen. 2. Schnipselfragen: Mittwochs werde ich eine Frage schnipseln. 3. Schnipselgedichte: Am Wochenende werde ich ein Schnipselgedicht erstellen und irgendwo platzieren, so dass es gefunden werden kann.
Wie passend, hierauf zu verweisen, was mir nicht eingefallen wäre. In dem Gespräch, bei dem der gestrige Satz auftauchte, meinte jemand, Besitz sei gut, wenn wir ihn so einsetzen, dass er etwas Gutes bewirke.
Damit meinte sie nicht nur Besitz abgeben und mit Geldern gemeinnützige Projekte unterstützen, sie meinte auch die große Wohnung, die benutzt werden könne, um Zusammenkünfte zu feiern und anderen Raum zu schenken.
Knast bietet (je nach Umständen, klar) zumindest einen geregelten Tageslauf und daraus resultierend eine Sicherheit. Mehr kann ich nicht beurteilen.
Aber ich denke, dass viele, vielleicht sogar die meisten, über Besitz glücklich sind, zumindest über gewisse Stücke.
Wir bauen uns unsere Gefängnisse ein großes Stück weit selbst, und darüber lohnt es sich nachzudenken. Finde ich. (Und nicht beim Nachdenken stehenbleiben. Aber das ist wieder was anderes.)
;-)
Besitz mag glücklich machen, doch dies nur kurzfristig, in dem Moment des Kaufens und später ebbt es ab, soviel sagen Untersuchungen hierzu.
Wir kennen es verrmutlich alle, wie gut es tut, auszumisten, abzugeben, sich von Besitz zu lösen, auch das macht glücklich.
Ja, das ist aber nicht das Problem des Besitzes oder des Besitzens, das ist ein Problem der Sättigung, des Nicht-genug-Bekommens (was auch wieder künstlich geschürt wird). Warum (als Beispiel) bekämpfen so vielen Menschen (ich will jetzt nicht immer „Frauen“ schreiben) ihren Frust durch Shoppen?
Weil sie vermeintlich meinen, das macht satt..
In einem Buch schrieb Titus Müller, dass sein Haus nach einem Fest voller Blumen war. Er sagt, die Sträuße überforderten ihn, es war zuviel. Über eine einzige Gerbera freue er sich mehr, wenn sie für sich alleine auf den Küchentisch stehe.
Ein Gedanke, der sich übertragen lässt, wie ich finde.
Und dennoch sind auch Gegenbewegungen spürbar, der Wunsch nach Ursprünglichem und Wenigem und das Messen in anderen Währungen.
Viele spüren es, die vollen Schränke, ob Küchen- oder Kleiderschränke, bei denen zuviel Besitz verstopft. Bei den Freizeitaktivitäten geht es weiter, ein Zuviel wandelt die Entspannung in Unfreiheit.
Kleine Episode am Rande: ich arbeitete eine zeit bei einem Freund ( Biogärtner ) im Verkauf / und oft genug fuhren Damen im fetten BMW vor / staksten mit den Feinpumps über den Hof ( beschwerten sich ) und wollten aber Biokarotten.
Besitz lässt sich gewiss auch gut einsetzen und kann bis zu einem bestimmten Grad auch Freiheit schenken. Doch schnell kippt das, denke ich, und Besitz bindet und macht unfrei.
Seine Siebensachen in einen Rucksack packen können und losziehen, das ruft nach Freiheit, mehr als die angehäuften Gegenstände um uns herum. Wenn wir es schaffen, uns innerlich von diesen angehäuften Besitztümern freizusprechen, dann sind wir innerlich frei, glaubt dich lieb grüßend, Marion
Zuviel ist falsch, liebe Marion, das ist bestimmt so und ist es viel zu wenig zum Überleben, dann ist es mies und verleidet manchen, sich am Besitz der Anderen zu vergreifen.
In einen einzigen Rücksack könnte ich wohl nicht verpacken. Für eine Zeitlang, ganz klar, aber es gibt doch einiges, an dem mein Herz hängt und ich möchte ungerne auf das eine oder andere für immer verzichten.
Aber das ist auch bei jedem anders, jeder hat andere Wichtigkeiten und vieles, was ich nicht in den Rucksack packen kann, ist nicht wertvoll im Sinne von Wertgütern, es sind Erinnerungsstücke, für mich Heimatiches, es hat nichts mit Geld, Gut, Gold oder Edelsteinen zu tun…und der Rucksack wäre zu schwer, um es für immer auf dem Rücken zu tragen *lächel*.
Müßte ich mich jetzt aber blitzschnell entscheiden, würde es vermutlich doch gehen…gehen müssen!
Ja. Und ich glaube, dass sie sich nicht eindeutig beantworten lässt, sondern immer mit einem „sowohl … als auch“. Und insofern kommt sie mir in der Regel ziemlich schwachsinnig vor, es sei denn, man würde beides genau definieren, was m. E. der Intention völlig widerspricht ;-)
Ich glaube auch, dass es nicht eindeutig zu beantworten ist, wie wir oft meinen und es braucht wohl beides. Dennoch mag ich die Überlegung, wo geht unsere Tendenz hin, welche Waagschale füllen wir mehr.
Hatte ihn glaube ich kürzlich hier schon mal gepostet, ähnlicher Sinn und ja, ich habe ihn mir eben nochmal angeschaut, & ja ich empfinde ihn passend, & ja er beflügelt mich, schon allein der Trailer, der ganze Film dahinter ist grossartig!
Wunderbar passend!
Nun erinnere ich mich und hab mir gerade den Trailer wieder angesehen. Der kann immer wieder hervorgeholt werden und spricht mich immer wieder an.
Danke!
„jeh langsamer wir uns bewegen desto schneller sind wir tot!“ Bester Satz daraus ! Leichtes Gepäck, wenig Besitz und los geht`s! peng! klasse! wunderbar! :-)
…in dem Film geht es allerdings noch um viel mehr, der Trailer2 ist eine klitzekleiner Auszug…
Es gibt einen Trailer 1 der den Film im Grunde genauer beschreibt, für den Satz hier, dann allerdings unpassend…
Da sprichst wahre und gute Worte, lieber Lu Finbar.
Mir fallen Zeilen von Peter Ustinov ein, der sagte: „Sinn des Lebens: etwas, das keiner genau weiß. Jedenfalls hat es wenig Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.“
Besitz belastet – radikal formuliert…
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Manchmal muss es radikal formuliert werden.
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Ja, da stimmt.
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Art. 14,2 GG. Sowas von Radikal.
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Wie passend, hierauf zu verweisen, was mir nicht eingefallen wäre. In dem Gespräch, bei dem der gestrige Satz auftauchte, meinte jemand, Besitz sei gut, wenn wir ihn so einsetzen, dass er etwas Gutes bewirke.
Damit meinte sie nicht nur Besitz abgeben und mit Geldern gemeinnützige Projekte unterstützen, sie meinte auch die große Wohnung, die benutzt werden könne, um Zusammenkünfte zu feiern und anderen Raum zu schenken.
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…und dennoch… ;-)
Vormittäglichschöne Grüsse aus dem sonnigen Bembelland
Herr Ärmel
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„und dennoch“ ist ein einladender Gedanke an dieser Stelle.
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Die Kunst besteht meines Erachtens darin, das richtige Mass zu finden.
Nachmittäglichschöne Grüsse aus dem gutaufgelegten Bembelland
Herr Ärmel
PS: (Für die bayerischen Leser: das Mass habe ich geschrieben, nicht die Mass ;-) )
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Eine wichtige Kunst, die Sie da nennen.
Schmunzelnde Grüße aufgrund Ihres PS, Ihre Frau Maribey
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;-)
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„Eigentum verpflichtet“ Art. 14 (2) Satz 1 GG
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Schau an, da hast du die gleiche Assoziation wie mickzwo.
So ist es wohl mit der Verpflichtung.
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Und wenn es alle wissen warum versklaven sie sich dann?
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Weil es auch ein Glück in der Unfreiheit gibt.
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Also Glück im Knast?
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Knast bietet (je nach Umständen, klar) zumindest einen geregelten Tageslauf und daraus resultierend eine Sicherheit. Mehr kann ich nicht beurteilen.
Aber ich denke, dass viele, vielleicht sogar die meisten, über Besitz glücklich sind, zumindest über gewisse Stücke.
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Ich denke jedes Volk läßt sich durch Besitz steuern. Hast du erstmal den Gillette Rasieren brauchst du auch die Klingen.
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Richtig, das ist das Prinzip.
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Grins
Ja genau.
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Wir bauen uns unsere Gefängnisse ein großes Stück weit selbst, und darüber lohnt es sich nachzudenken. Finde ich. (Und nicht beim Nachdenken stehenbleiben. Aber das ist wieder was anderes.)
;-)
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Wir sind schon darin !
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Besitz mag glücklich machen, doch dies nur kurzfristig, in dem Moment des Kaufens und später ebbt es ab, soviel sagen Untersuchungen hierzu.
Wir kennen es verrmutlich alle, wie gut es tut, auszumisten, abzugeben, sich von Besitz zu lösen, auch das macht glücklich.
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Ja, das ist aber nicht das Problem des Besitzes oder des Besitzens, das ist ein Problem der Sättigung, des Nicht-genug-Bekommens (was auch wieder künstlich geschürt wird). Warum (als Beispiel) bekämpfen so vielen Menschen (ich will jetzt nicht immer „Frauen“ schreiben) ihren Frust durch Shoppen?
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Weil sie vermeintlich meinen, das macht satt..
In einem Buch schrieb Titus Müller, dass sein Haus nach einem Fest voller Blumen war. Er sagt, die Sträuße überforderten ihn, es war zuviel. Über eine einzige Gerbera freue er sich mehr, wenn sie für sich alleine auf den Küchentisch stehe.
Ein Gedanke, der sich übertragen lässt, wie ich finde.
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denk ich auch
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Interessant, darüber denke ich nach…
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Gute Frage!
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Ps
Die Wertigkeit bestimmter Zeitgenossen wird nach wie vor durch die Menge ihrer Anhäufungen bestimmt / mit zum Teil fatalen Folgen.
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Und dennoch sind auch Gegenbewegungen spürbar, der Wunsch nach Ursprünglichem und Wenigem und das Messen in anderen Währungen.
Viele spüren es, die vollen Schränke, ob Küchen- oder Kleiderschränke, bei denen zuviel Besitz verstopft. Bei den Freizeitaktivitäten geht es weiter, ein Zuviel wandelt die Entspannung in Unfreiheit.
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Ja ich habe es auch schon bemerkt / viele wollen ja weniger / aber hauptsächlich bei ihrem Nachbar / grins
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Ja, die bekannte Diskrepanz zwischen Reden und Handeln…
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Ja genau / zwar bioschwein aber bitte nicht vor der Haustüre.
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Ich befürchte, dem ist oft so.
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Kleine Episode am Rande: ich arbeitete eine zeit bei einem Freund ( Biogärtner ) im Verkauf / und oft genug fuhren Damen im fetten BMW vor / staksten mit den Feinpumps über den Hof ( beschwerten sich ) und wollten aber Biokarotten.
Beides geht weder bei BMW noch auf dem Biohof.
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Danke fürs Erzählen dieser Episode, die mich gleichzeitig den Kopf schütteln und schmunzeln lässt.
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kommt auf den Besitz an :-)
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Besitz lässt sich gewiss auch gut einsetzen und kann bis zu einem bestimmten Grad auch Freiheit schenken. Doch schnell kippt das, denke ich, und Besitz bindet und macht unfrei.
Seine Siebensachen in einen Rucksack packen können und losziehen, das ruft nach Freiheit, mehr als die angehäuften Gegenstände um uns herum. Wenn wir es schaffen, uns innerlich von diesen angehäuften Besitztümern freizusprechen, dann sind wir innerlich frei, glaubt dich lieb grüßend, Marion
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die Art des Besitzes…
Zuviel ist falsch, liebe Marion, das ist bestimmt so und ist es viel zu wenig zum Überleben, dann ist es mies und verleidet manchen, sich am Besitz der Anderen zu vergreifen.
In einen einzigen Rücksack könnte ich wohl nicht verpacken. Für eine Zeitlang, ganz klar, aber es gibt doch einiges, an dem mein Herz hängt und ich möchte ungerne auf das eine oder andere für immer verzichten.
Aber das ist auch bei jedem anders, jeder hat andere Wichtigkeiten und vieles, was ich nicht in den Rucksack packen kann, ist nicht wertvoll im Sinne von Wertgütern, es sind Erinnerungsstücke, für mich Heimatiches, es hat nichts mit Geld, Gut, Gold oder Edelsteinen zu tun…und der Rucksack wäre zu schwer, um es für immer auf dem Rücken zu tragen *lächel*.
Müßte ich mich jetzt aber blitzschnell entscheiden, würde es vermutlich doch gehen…gehen müssen!
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Danke für deine Gedanken, du und ihr bereichert durch euer Teilen!
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Das sind wir wieder bei der Freiheit-oder-Sicherheit-Frage? ;-)
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Diese Frage, die wir uns immer wieder stellen sollten.
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Ja. Und ich glaube, dass sie sich nicht eindeutig beantworten lässt, sondern immer mit einem „sowohl … als auch“. Und insofern kommt sie mir in der Regel ziemlich schwachsinnig vor, es sei denn, man würde beides genau definieren, was m. E. der Intention völlig widerspricht ;-)
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Ich glaube auch, dass es nicht eindeutig zu beantworten ist, wie wir oft meinen und es braucht wohl beides. Dennoch mag ich die Überlegung, wo geht unsere Tendenz hin, welche Waagschale füllen wir mehr.
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Ja, da stimme ich dir zu.
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Aber generell halte ich Fragen stellen bzw. sich selbst infrage stellen nie für falsch.
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Toller Satz und ich stimme zu mit 2 ! also !!
& – wieder einmal fällt mir George Clooney ein ;-)
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Deine 2 ! und deine Worte freuen mich.
Hilf mir doch bitte kurz vom berühmten Schlauch herunter, wieso George Clooney?
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Hatte ihn glaube ich kürzlich hier schon mal gepostet, ähnlicher Sinn und ja, ich habe ihn mir eben nochmal angeschaut, & ja ich empfinde ihn passend, & ja er beflügelt mich, schon allein der Trailer, der ganze Film dahinter ist grossartig!
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Wunderbar passend!
Nun erinnere ich mich und hab mir gerade den Trailer wieder angesehen. Der kann immer wieder hervorgeholt werden und spricht mich immer wieder an.
Danke!
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„jeh langsamer wir uns bewegen desto schneller sind wir tot!“ Bester Satz daraus ! Leichtes Gepäck, wenig Besitz und los geht`s! peng! klasse! wunderbar! :-)
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Ich merke es, ich möchte den Film sehen.
Deine schwungvollen Silben und dein gutes Peng wirkt bis hierher.
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…in dem Film geht es allerdings noch um viel mehr, der Trailer2 ist eine klitzekleiner Auszug…
Es gibt einen Trailer 1 der den Film im Grunde genauer beschreibt, für den Satz hier, dann allerdings unpassend…
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Ich werde schauen… danke :-)
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Egal wie viel mann/frau nach menschlichen Maßstäben „besitzt“…
Es ist immer nur geliehen auf Zeit,
egal wie viel es „gekostet“ hast…
Der Mensch ist niemals ganz frei,
egal welches Leben er/sie führt…
weil der Mensch erdgebunden ist!
Frei sind NUR die Vögel :-)
Liebe Wintersonnengrüße vom Lu Finbar
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Da sprichst wahre und gute Worte, lieber Lu Finbar.
Mir fallen Zeilen von Peter Ustinov ein, der sagte: „Sinn des Lebens: etwas, das keiner genau weiß. Jedenfalls hat es wenig Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.“
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Ein feines Korollarzitat zu meinem Kommentar, liebe Marion, vielen Dank dafür!
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